Devisen: Schuldenkrise drückt Euro unter 1,30 Dollar

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die europäische Schuldenkrise hat den Euro am Dienstagerstmals seit Mitte September unter die Marke von 1,30 Dollar gedrückt. DieGemeinschaftswährung kostete im Tief 1,2968 Dollar und damit rund eineinhalbCent weniger als am Morgen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte denReferenzkurs gegen Mittag auf 1,2998 (Montag: 1,3146) Dollar festgesetzt. DerDollar kostete damit 0,7693 (0,7607) Euro.

Trotz der Rettung Irlands vor gut einer Woche hat der Euro seitdem rund achtCent an Wert verloren. "Offensichtlich wartet der Markt auf mehr Details zurRettung der Peripherieländer", sagte Commerzbank-Analystin You-Na Park. Wie beider Griechenland-Rettung gebe die Politik Informationen nur "scheibchenweise"heraus. Schon im Frühjahr hätte ein klares Konzept mehr geholfen: "Damals wieheute hat man das Gefühl, die Politiker reagieren lediglich auf die Märkte."

Die Spannungen am europäischen Anleihemarkt waren auch am Dienstag hoch. Sokletterten die Risikoaufschläge für Staatstitel aus Italien und Spanien auf denhöchsten Stand seit der Euro-Einführung. Die Suche nach dem Grund, warum derEuro derzeit so hart abgestraft wird, ist aber selbst für die Expertin "einStochern im Dunkeln". Möglicherweise könnte eine generelle Rettungs-Garantie füralle Wackelkandidaten den Markt beruhigen. Aber ob so ein umfangreichesVersprechen politisch überhaupt gegeben werden könnte, hält Park für äußerstzweifelhaft.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,83765 (0,84400) britische Pfund , 109,00(110,73) japanische Yen und 1,2990 (1,3186) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in Londonam Nachmittag mit 1.383,50 (1.357,00) Dollar gefixt. Ein Kilo Gold kostete33.410,00 (32.570,00) Euro.

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