Durchschnitts-Tanne misst 1,69

29 Millionen Christbäume wurden bereits verkauft. Die Preise sind in diesem Jahr stabil geblieben.

Bad Honnef. Größere statt teurere Weihnachtsbäume: Zu stabilen Preisen haben die Verbraucher in Deutschland ihre Weihnachtsbäume gekauft. Auch die Gesamtzahl der verkauften Bäume lag mit 29 Millionen Stück so hoch wie im vergangenen Jahr. Dafür seien die Bäume mit einer Durchschnittsgröße von 1,69 Metern um einige Zentimeter höher als in den Vorjahren, berichtet der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH). Grund sei, dass die Bäume im feuchten Sommer gut wachsen konnten. Daher seien viele große Tannen im Angebot gewesen.

Preissteigerungen gab es nicht — worüber der Fachhandel „ziemlich sauer“ sei, sagte HDH-Sprecherin Ursula Geismann. Denn neben den Fachgeschäften verkauften inzwischen immer mehr Baumärkte, Discounter oder Lebensmittelläden Weihnachtsbäume. Und die Konkurrenz belebt das Geschäft: „Die Preise sind nicht gestiegen, weil die Vertriebswege erweitert wurden“, sagt Geismann. So blieben die Meterpreise stabil bei 16 bis 22 Euro. Noch Anfang Dezember hatte der Verband angekündigt, Preiserhöhungen um drei bis fünf Prozent wegen des teureren Holzes seien möglich.

Der Umsatz, der mit Weihnachtsbäumen erzielt wurde, blieb mit 697 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. „Grund dafür ist auf der einen Seite der Wunsch vieler Familien nach einem zweiten Baum, gepaart mit mehr Singlehaushalten“, sagte HDH-Hauptgeschäftsführer Dirk-Uwe Klaas. „Auf der anderen Seite verreisen aber mehr Bundesbürger als im letzten Jahr, so dass manches Wohnzimmer leer und die Gesamtzahl an Bäumen daher nahezu gleich bleibt.“

Laut Geismann ist die Zahl der verkauften Weihnachtsbäume in Deutschland über mehrere Jahre gesehen allerdings leicht gestiegen. Im Jahr 2000 waren es 24 Millionen Bäume. Der Umsatz lag damals bei 409 Millionen Euro.

Der beliebteste Weihnachtsbaum bleibt die Nordmanntanne — mit einem Anteil von 75 Prozent. Der Siegeszug begann erst in den 1980er Jahren, vorher standen vor allem Fichten und Blautannen in den deutschen Wohnzimmern. Nordmanntannen, die sich sehr lange halten, stammen ursprünglich aus dem Kaukasus.

Zwei Drittel der Weihnachtsbäume sind in Deutschland gewachsen, der Rest wird importiert, vor allem aus Skandinavien. Zunehmend kämen aber auch Bäume aus Osteuropa. Umgekehrt seien deutsche Weihnachtsbäume auch im Ausland gefragt, etwa in Holland und Belgien sowie seit einigen Jahren auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten: In den Luxushotels in Dubai und Abu Dhabi will nach Verbandsangaben kein Tourist „auf diesen schönen Brauch verzichten“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort