Devisen: Euro behauptet sich im Plus - Hohe Nervosität vor Wahl in Griechenland

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich unmittelbar vor derbrisanten Neuwahl in Griechenland knapp im Plus behauptet. Experten glaubenjedoch kaum, dass der jüngste Anflug von Risikoappetit am Devisenmarkt anhaltenwird.

Nachdem die europäische Gemeinschaftswährung am Freitagmorgen imasiatischen Handel zwischenzeitlich bis nahe an die Marke von 1,26 US-Dollarfiel, wurde sie zuletzt wieder etwas erholt bei 1,2636 Dollar und damit minimalüber Vortagesniveau gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte denReferenzkurs am Donnerstagmittag auf 1,2551 (Mittwoch: 1,2534) Dollarfestgesetzt.

Am Markt kursierten Gerüchte über konzertierte Notfallmaßnahmen, dieNotenbanken weltweit vor den griechischen Wahlen am Sonntag vorbereiten, hieß esaus dem Handel. Diese Spekulationen hätten die Risikofreude zuletzt leichterhöht. Analysten zeigen sich jedoch skeptisch: "Wie schon so oft in den letztenTagen bleibt uns auch diesmal nicht viel mehr übrig, als darauf hinzuweisen,dass solche Gerüchte wenig glaubhaft sind, da sie erhebliche inhaltlicheSchwächen aufweisen", sagt Commerzbank-Experte Lutz Karpowitz.

Natürlich hätten die großen Notenbanken derzeit eine hohe Verantwortung undwürden die Entwicklung genau beobachten, so Karpowitz. Allerdings sei zubeachten, dass die Finanzmärkte bereits seit Monaten mit Liquidität überflutetseien. In jedem Fall bleibt das Ereignisrisiko vor den Wahlen hoch. "DerVerbleib des Landes in der Eurozone ist nicht gesichert", sagt Ralf Umlauf,Experte der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Vor diesem Hintergrund wirddas Verhalten der Marktteilnehmer wohl von Zurückhaltung geprägt sein."

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