Vorwurf der Intransparenz : EU-Rechnungsprüfer kritisieren Mängel in EZB-Bankenaufsicht
Brüssel/Frankfurt (dpa) - Der Europäische Rechnungshof hält die zentrale Bankenaufsicht unter EZB-Führung für verbesserungsbedürftig. „Der operative Rahmen der EZB für das Krisenmanagement weist Mängel auf, und es gibt Anzeichen für eine ineffiziente Umsetzung“, erklärten die Prüfer in Luxemburg.
Der Europäischen Zentralbank (EZB), die seit November 2014 die bedeutendsten Banken im Euroraum zentral überwacht, fehlen nach Einschätzung der Prüfer unter anderem objektive Kriterien zur Beurteilung, wann sich eine Bank in einer Krisensituation befindet.
Zudem habe sich die Notenbank geweigert, einige vom Rechnungshof angeforderte Dokumente und Unterlagen herauszugeben. Dadurch sei es letztlich nicht möglich gewesen, die Effizienz des Krisenmanagements der EZB-Bankenaufsicht umfassend einzuschätzen.
In seinem Sonderbericht schreibt der Rechnungshof den Bankenaufsehern acht Empfehlungen ins Stammbuch. Unter anderem wird der EZB nahegelegt, eindeutige Kriterien und Schwellenwerte zu definieren, an denen eine Verschlechterung der finanziellen Lage einer Bank festgemacht werden kann. Rechtlich ist die EZB nicht verpflichtet, die Empfehlungen umzusetzen. Die Notenbank hat nach eigenen Angaben aber sechs der Punkte akzeptiert, einige würden bereits umgesetzt.