UWG Leichlingen UWG Leichlingen kündigt ihre Auflösung bis Oktober 2020 an

Leichlingen. · Wählergemeinschaft soll es in gut einem Jahr nicht mehr geben.

 Die UWG verbucht die Umgestaltung der Kreisverkehre als einen ihrer größten Erfolge.

Die UWG verbucht die Umgestaltung der Kreisverkehre als einen ihrer größten Erfolge.

Foto: Christiane Bours

„Die Entscheidung der UWG, nicht mehr zur Kommunalwahl 2020 anzutreten, ist für Leichlingen eine bedauerliche Nachricht und ein Verlust an politischer Qualität“, sagt FDP-Ratsherr Lothar Esser. Er reagiert damit auf die Entscheidung der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG), aus der lokalpolitischen Arbeit auszusteigen.

Der Verein wird sich im Oktober 2020 nach dem Ende der laufenden Ratsperiode auflösen. Dabei sind in den Reihen der UWG einige, die aus dem politischen Leben der Stadt kaum wegzudenken sind: Der aktuelle Fraktionschef Hermann Terjung gehörte 1997 zu den UWG-Gründungsmitgliedern, seine Stellvertreterin Sibille Hanenberg wird 2020 zehn Jahre im Stadtrat gewesen sein.

Wie der derzeitige Sachkundige Bürger Stefan Clemen, saß auch Hanenberg zuvor schon für die CDU im Rat. „Die Entscheidung hat für mich zwei Seiten“, sagt die Ratsfrau. Zum einen sei ihr das politische Engagement immer wichtig gewesen: „Als Beamtin bei der Stadt Monheim habe ich sowohl die politische als auch die Verwaltungsseite gesehen und versucht, sie miteinander in Einklang zu bringen.“ Zum anderen sei es aber unglaublich viel Arbeit, wenn man das Amt vernünftig ausfüllen wolle. Daher werde sie nun als Ratsherrin erst einmal nicht weitermachen. Auch der Verein insgesamt führt das Arbeitspensum als Grund für sein nahendes Ende an: Die Personaldecke sei zu dünn, damit könne man den eigenen hohen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden.

Die Mitgliederzahl bei der UWG ist zuletzt immer mehr geschrumpft

„Das politische Engagement setzt zum einen voraus, dass man genug zeitliche Ressourcen hat, zum anderen, dass man sich mit den Sachthemen intensiv beschäftigt“, beschreibt die Vereinsvorsitzende Elena Lazaridou die Ansprüche der UWG an ein Amt im Rat oder in den Ausschüssen. Bei einer Mitgliederzahl, die wohl mittlerweile so niedrig ist, dass Lazaridou sie nicht mehr nennen möchte, fehlt jedoch der politische Nachwuchs.

Beim Blick zurück jedoch ist die UWG mit sich im Reinen: Zu den wahrnehmbaren Erfolgen ihrer Arbeit zählt sie die Kreisverkehre, die kommende Instandsetzung der Kreisstraße 10 und die „gelben Füße“ als Schulwegmarkierungen, aber auch, dass die Stadt auf den Kauf des Schwesternwohnheims Roderbirken zur Unterbringung von Flüchtlingen verzichtete. „Der Erfolg, den man nach außen nicht sehen kann, ist unsere Art der politischen Arbeit. Wir haben immer versucht, mit den anderen Parteien gut zusammenzuarbeiten und Themen zielgerichtet voranzutreiben“, betont Elena Lazaridou.

Bis zum Ende der Ratsperiode bleibt die UWG mit zwei Ratsmitgliedern und sechs sachkundigen Bürgern politisch aktiv.

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