Seuche kaum einzudämmen : Rasanter Anstieg der Afrikanischen Schweinepest
Greifswald - Insel Riems (dpa) - An der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verenden in Ländern östlich von Deutschland immer mehr Wild- und Hausschweine.
Im Jahr 2017 wurden in Polen, Tschechien, Rumänien, der Ukraine und den drei baltischen Staaten insgesamt 4140 Fälle gemeldet, im Januar 2018 allein 759 Fälle. Diese Zahlen ließen darauf schließen, dass die Entwicklung nichts an Dynamik verloren habe, sagte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tiergesundheit, Thomas Mettenleiter, der Deutschen Presse-Agentur.
2014 wurden in diesen sieben Staaten insgesamt nur 304 Fälle gemeldet. Seit 2015 beobachten die Experten von Jahr zu Jahr eine Verdoppelung der Fälle. „Wir gehen davon aus, dass sich der Erreger inzwischen in Litauen, Lettland, Estland und in Ostpolen in der Wildschweinpopulation endemisch und damit dauerhaft etabliert hat“, sagte er. Dabei werde das Virus innerhalb der Population an immer neue Tiere weitergegeben. Auch Russland meldet Schweinepest-Fälle. Für Weißrussland gehen Experten fest von Erkrankungen aus, erhalten aber keine belastbaren Zahlen.
Mettenleiter sieht derzeit keine Hinweise darauf, dass sich die Krankheit, gegen die es keinen Impfstoff gibt, in den Infektionsgebieten tot läuft. Zwar erkrankten im Vergleich zur Maul- und Klauenseuche deutlich weniger Tiere an der Afrikanischen Schweinepest. Der ASP-Erreger halte sich aber in infizierten Kadavern sehr lange, so dass sich daran dann wiederum Artgenossen infizieren, die ihn dann weitergeben. „Im Wildbestand die Seuche zu kontrollieren, wird uns auf absehbare Zeit nicht gelingen“, zeigte sich Mettenleiter überzeugt.