Statistisches Bundesamt Übersterblichkeit in Deutschland „vergleichsweise gering“

Wiesbaden · Statistiker haben eine Woche im April untersucht, um Schlüsse auf die durch das Coronavirus verursachte Sterblichkeit zu ziehen. Das Ergebnis unterscheidet sich stark von anderen europäischen Ländern.

 Ein Corona-Behandlungszentrum in Berlin.

Ein Corona-Behandlungszentrum in Berlin.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Auch wenn im April mehr Menschen starben als im Durchschnitt ist laut Statistischem Bundesamt die sogenannte Übersterblichkeit in Deutschland „vergleichsweise gering“. Das geht aus einer am Freitag in Wiesbaden veröffentlichten Sonderauswertung hervor. Für die jüngeren Daten nutzten die Statistiker die Sterbefallmeldungen der Standesämter. Damit liegen vorläufige Daten bis Mitte April vor.

In der Woche 13. bis 19. April 2020 starben in Deutschland demnach mindestens 18 693 Menschen: 1343 Fälle weniger als in der Woche davor, aber acht Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Da die Grippewelle seit Mitte März als beendet gilt, führen die Statistiker die „leichte Übersterblichkeit“ auf die Corona-Pandemie zurück. Todesursachen werden in den Meldungen der Standesämter nicht erfasst.

„Im europäischen Vergleich ist das Ausmaß der sogenannten Übersterblichkeit in Deutschland vergleichsweise gering“, bilanzierten die Statistiker. Italien berichtet laut Statistischem Bundesamt von einer um knapp 50 Prozent erhöhten Sterbefallzahl für den März im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019. Für den Ballungsraum Stockholm seien Anfang April sogar doppelt so hohe Sterbefallzahlen gemeldet worden.

(dpa)
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