Ramelow: Neue Parteispitze kann integrieren

Erfurt/Göttingen (dpa) - Die neue Doppelspitze der Linken besitzt nach Einschätzung des thüringischen Landtagsfraktionschef Bodo Ramelow die Fähigkeit, die Flügelkämpfe der Partei zu beenden. Beide Vorsitzende seien souverän gewählt worden, sagte Ramelow der dpa.

„Der gesamte geschäftsführende Parteivorstand ist so aufgestellt, dass die Differenzen produktiv mit Arbeit gefüllt werden können.“ Der Bundesparteitag der Linken in Göttingen hatte am Samstag die sächsische Bundestagsabgeordnete Katja Kipping und den baden-württembergischen Landeschef Bernd Riexinger zu neuen Parteivorsitzenden gewählt.

Aus Sicht von Ramelow kann keines der rivalisierenden Lager bei der Wahlentscheidung einen Sieg für sich reklamieren. „Es ist auch nicht so, dass die ostdeutschen Landesverbände verloren hätten.“ Die ostdeutschen Reformer um Fraktionsvize Dietmar Bartsch waren in dem seit Wochen tobenden Machtkampf um den Parteivorsitz leer ausgegangen. Dafür wurde der zum Reformerlager zählende Matthias Höhn, der Vorsitzender in Sachsen-Anhalt ist, am Sonntag mit knapp 81 Prozent der Delegiertenstimmen zum neuen Bundesgeschäftsführer gewählt. Die Wahlergebnisse seien Ausdruck einer neuen Pluralität in der Partei, sagte Ramelow. „Meine Stimmung hat sich enorm verbessert.“

Jetzt sei es entscheidend, dass die neue Führung die Weichen richtig stelle, sagte Ramelow. Im nächsten Jahr stehen Landtags- und Bundestagswahlen an. In Niedersachsen, wo im Januar ein neuer Landtag gewählt wird, war der Partei zweimal hintereinander der Einzug in das Landesparlament gelungen. „Niedersachsen wird unser Referenzprojekt“, sagte Ramelow.

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