Chronologie: Spektakuläre Pleiten in Deutschland

Berlin (dpa) - Pleiten von traditionsreichen Unternehmen in Deutschland haben schon viele Jobs gekostet. Einige spektakuläre Fälle:

Dezember 2009: Beim Versandhändler Quelle gehen nach 82 Jahren endgültig die Lichter aus. Mit der Internetseite Quelle.de kehrt der Markenname im August 2011 zwar zurück. Allerdings steckt dahinter ein anderes Geschäftsmodell - eine Plattform für Händler.

April 2009: Die Billigkaufhauskette Woolworth Deutschland beantragt Insolvenz. Die Kette beschäftigt etwa 11 000 Menschen. Woolworth war 1926 in Deutschland an den Start gegangen.

Januar 2009: Der oberfränkische Porzellanhersteller Rosenthal stellt einen Insolvenzantrag. Wegen Schwierigkeiten bei der irischen Muttergesellschaft Waterford Wedgwood hätten vereinbarte Kreditlinien nicht mehr zur Verfügung gestanden. Die Geschichte Rosenthals reicht bis in das Jahr 1879 zurück.

Juli 2008: Die Warenhauskette Hertie meldet wegen Finanzproblemen des britischen Haupteigentümers Insolvenz an. Im März 2009 wird das Insolvenzverfahren eröffnet, Mitte August schließen die letzten 20 Kaufhäuser. Die Firmengeschichte begann 1882.

April 2003: Der Elektronikkonzern Grundig mit 3800 Mitarbeitern geht nach rund 60-jähriger Firmengeschichte pleite. Die Marke wird von einem türkischen Unternehmen gekauft.

Juni 2002: Das älteste deutsche Fotohaus Photo Porst beantragt Insolvenz. Das 1919 in Nürnberg gegründete Unternehmen mit etwa 1100 Mitarbeitern wird zerschlagen, die Vertriebsstellen übernehmen Ringfoto und Kodak.

April 2002: Das 1929 gegründete Hamburger Technik-Kaufhaus Brinkmann beantragt erneut Insolvenz. Das Stammhaus in Hamburg muss schließen. Das Traditionsunternehmen wird liquidiert. Bereits ein Jahr zuvor war die Brinkmann-Kette in Insolvenz gegangen.

September 1989: Die Handelskette Coop strebt nach jahrelangen Bilanzfälschungen einen Vergleich an, der später zurückgezogen wird. Der Konzern mit ehemals 46 000 Mitarbeitern wird zerschlagen.

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