Hintergrund: Pannen bei der Bahn

Berlin (dpa) - Die Bahn hat mit einer Reihe technischer Pannen zu kämpfen. In den vergangenen Jahren sorgten zudem Preiserhöhungen und mangelnde Fahrgastinformationen für viel Kritik. Ärgernisse sind:

WINTERPROBLEME: Seit Dezember kam es zu vielen Verspätungen und Zugausfällen. Mehrere Strecken wurden zeitweise gesperrt, weil Schnee und Eis Weichen blockierten. An Heiligabend legten vereiste Oberleitungen und umgestürzte Bäume den Bahnverkehr auf wichtigen Routen lahm. Mehrfach mussten Reisende stundenlang in überfüllten Zügen ausharren - manche bei frostigen Temperaturen, im Dunkeln und auf freier Strecke. Die Probleme sind nicht neu, Frost und Schnee haben den Verkehr schon oft ins Stocken gebracht.

SOMMERPROBLEME: Während der Hitzewelle Anfang Juli fielen binnen weniger Tage Klimaanlagen in gut 50 Fernzügen aus - teils komplett, teils in einzelnen Wagen. Mehrere Schüler auf Klassenfahrt kollabierten in einem ICE. Bis September erhielten rund 27 000 Kunden Entschädigungen im Wert von insgesamt knapp vier Millionen Euro.

ICE-ACHSEN: Ein entgleister ICE im Sommer 2008 offenbarte eine lauernde Gefahr. Die Achsen der Züge sind nicht so betriebssicher wie gedacht. Kurzzeitig musste ein Teil der Flotte aus dem Verkehr gezogen werden. Das Achsenproblem wirkt fort, die Bauteile müssen häufiger als üblich per Ultraschall untersucht werden. Das lässt die Fahrzeugreserve drastisch schmelzen.

BERLINER S-BAHN: Der Betrieb ist seit 2009 unter anderem wegen schwerer Wartungsmängel und monatelanger Radprobleme eingeschränkt. Immer wieder kommt es zu Verspätungen und Zugausfällen. Die Technikprobleme haben den Mutterkonzern Deutsche Bahn 2009 und 2010 zusammen 370 Millionen Euro gekostet. Bis 2014 wird eine Kostenbelastung von insgesamt 700 Millionen Euro erwartet. Für die zahlreichen Ausfälle im Dezember macht die Bahn vor allem den strengen Winter verantwortlich.

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