Vor Weltcup-Start: Frenzel schielt nach Podium

Kuusamo (dpa) - Bei der WM waren die Nordischen Kombinierer mit sechsmal Edelmetall die Medaillenhamster im deutschen Team. Im Weltcup-Winter wollen Weltmeister Eric Frenzel & Co. an diesen Erfolg anknüpfen und in der Gesamtwertung ein Wörtchen mitreden.

Eric Frenzel hat in seinem jungen Leben schon viel erreicht. Deutschlands derzeit bester Nordischer Kombinierer, der am 21. November seinen 23. Geburtstag feierte, ist stolzer Familienvater, bewohnt mit Freundin Laura und Sohn Philipp ein schmuckes, neues Holzhaus in der Oberpfalz und kann in seiner Vitrine bereits eine ordentliche Sammlung an WM- und Olympia-Medaillen vorweisen. Doch der Hunger nach sportlichem Erfolg ist bei dem Oberwiesenthaler noch längst nicht gestillt.

„Mein größtes Ziel ist in diesem Jahr der Gesamtweltcup. Nachdem ich in den vergangenen beiden Jahren jeweils Vierter war, wäre es schon ganz nett, wenn es diesmal mit einem Platz auf dem Podium klappen würde“, sagte Frenzel vor dem Saison-Auftakt am Freitag im finnischen Kuusamo.

Bundestrainer Hermann Weinbuch traut dem Weltmeister sogar noch mehr zu. „Wir hoffen, dass wir im Gesamtweltcup mal ein Wörtchen mitreden können. Wir haben ein, zwei Leute, die da die Möglichkeit besitzen, über die gesamte Saison mit einem Jason Lamy Chappuis oder Magnus Moan mitzufighten“, meinte der Coach. Weinbuch glaubt, dass Frenzel dem Olympiasieger und Weltmeister aus Frankreich sowie dem 18-fachen Weltcupgewinner aus Norwegen dauerhaft Paroli bieten kann.

Bei den nordischen Titelkämpfen in Oslo zu Beginn des Jahres war Frenzel mit einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze der Star im deutschen Team. „Für mich persönlich hat sich nach dem WM-Titel aber nicht so wahnsinnig viel verändert. Außer dass ich nun ein wenig mehr im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehe. Aber das macht mir eigentlich auch Spaß und belastet mich nicht“, sagte Frenzel.

Da in diesem Winter keine WM auf dem Programm steht, kann er sich ganz gezielt dem Weltcup widmen. Mit bislang zwei Siegen ist seine Bilanz dort durchaus ausbaufähig. Am liebsten würde Frenzel damit gleich zum Saisonauftakt beginnen: „Kuusamo hat mir immer ganz gut gelegen. Ich hoffe natürlich, dass das dieses Jahr auch wieder so sein wird.“

Allerdings geht er wie seine Teamkollegen mit dem Handicap in die Saison, bisher keinen einzigen Schneesprung absolviert zu haben. Das milde Klima in Europa ließ dies nicht zu. „Die Vorbereitung auf den Winter war in diesem Jahr schon eine etwas andere. Ich denke, ich bin dennoch ganz gut vorbereitet und freue mich, dass es nun endlich wieder losgeht“, sagte Frenzel.

In dessen Schatten will Weinbuch, dem mit Ronny Ackermann, Holger Bauroth und Kai Bracht künftig ein Trainertrio zur Seite steht, weitere junge Athleten an die Spitze heranführen. „Wir haben vier Weltklasseleute, die wir natürlich in der Spitze halten wollen. Darüber hinaus wollen wir versuchen, andere Leute an diese Vier heranzuführen, damit wir eine größere Breite haben“, formulierte der Bundestrainer das Saisonziel.

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