Slalom in Flachau: Neureuther Vierter - Dopfer 12.

Flachau (dpa) - Podest knapp verfehlt, gute Form bestätigt: Felix Neureuther hat sich mit einem vierten Platz beim Weltcup-Slalom in Österreich in die Weihnachtspause verabschiedet. Im Flutlicht von Flachau fehlten dem Partenkirchener Skirennfahrer nur 0,22 Sekunden auf seinen zwölften Podiumsrang.

Der Sieg ging an Ivica Kostelic. Der Kroate holte sich seinen zweiten Saisonsieg vor Andre Myhrer (Schweden) und Cristian Deville (Italien). Sein bestes Weltcup-Ergebnis im Torlauf fuhr Fritz Dopfer als Zwölfter ein.

„Ich kann mich in erster Linie freuen über meinen vierten Platz. Aber wenn ich sehe, wie knapp das Rennen war, kann ich mich auch ärgern, dass ich nicht mehr Gas gegeben hab' im ersten Lauf“, sagte Neureuther, der sich über den Besuch von Schwester Ameli als Zuschauerin besonders freute. Nach seiner Zieldurchfahrt imitierte der 27-Jährige einen Eishockeyspieler bei einem erfolgreichen Schlagschuss.

Dopfer haderte derweil ein wenig mit fehlender Aggressivität - die Ansprüche im Herren-Team sind gestiegen. „Die Weltspitze bei den Männern ist so dicht zusammen, da muss man auch einen vierten Platz entsprechend würdigen“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier und war mit seinen beiden Athleten zufrieden.

Einen Tag nach Platz zwei für Maria Höfl-Riesch verfehlte der Deutsche Skiverband (DSV) zwar hauchdünn einen weiteren Stockerlrang. Aber die Bilanz in der bisherigen Weltcup-Saison macht Hoffnung auf eine reichhaltige Ausbeute nach der kurzen Weihnachtspause. Ein Sieg und insgesamt sechs Podestplätze durch zwei Damen und zwei Herren lauten die bisherigen Saisonergebnisse. Dazu machten die Herren in allen Disziplinen einen Schritt nach vorne. Zwei deutsche Slalom-Fahrer in den Top-12 gab es zuletzt im Januar 2007 in Kitzbühel, wo Neureuther Sechster wurde und Alois Vogl Dritter.

Vor sechs Wochen konnte Neureuther wegen Knieschmerzen nicht einmal Treppen gehen. Mehr und mehr holt er jetzt den Trainingsrückstand auf. Auch wenn es anders als vor zwei Tagen in Alta Badia nicht zum Podest reichte, untermauerte Neureuther im Schneetreiben in Flachau die gute Form. Erst durch Kostelics Fahrt rutschte Neureuther vom Podest.

Der Materialwechsel vor der Saison scheint sich für ihn dennoch auszuzahlen, denn seine Fahrten wirken deutlich stabiler. „Das Material verlangt ein bisschen einen anderen Stil. Da musste er sich anpassen“, sagte Herren-Cheftrainer Karlheinz Waibel, „aber das ist eine seiner Stärken, dass er sich darauf einstellen und das Material nutzen kann.“

Einen Riesenschritt nach vorne hat Dopfer in diesem Winter gemacht. Dreimal Top-10 im Riesenslalom, dazu läuft es auch im Torlauf immer besser. Er fuhr sein drittes Top-15-Ergebnis im Slalom ein. Dominik Stehle schied im ersten Durchgang ebenso aus wie Stefan Luitz. Nach Weihnachten geht es mit einer Abfahrt in Bormio/Italien weiter. Neureuther sollte am 1. Januar beim Weltcup in München wieder am Start sein.

Einen besonderen Moment gab es auf der Hermann-Maier-Piste vor dem Start. Knapp vier Jahre nach einer Unterschenkelamputation in Folge eines schweren Sturzes schnupperte der frühere Skirennfahrer Matthias Lanzinger als Vorläufer wieder Weltcup-Luft.

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