Riss in der Wade : Kiel wegen Duvnjak-Verletzung sauer auf kroatischen Verband
Zagreb (dpa) - Eine böse Vorahnung hatte Alfred Gislason schon vor Wochen. Wäre es nach dem Trainer von Handball-Rekordmeister THW Kiel gegangen, hätte sein Superstar Domagoj Duvnjak gar nicht an der EM in seiner kroatischen Heimat teilgenommen.
Der Hoffnungsträger der Kroaten ließ sich das Turnier aber natürlich nicht entgehen, obwohl er erst im Dezember nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback für den THW gegeben hatte. Nach nur einem Spiel bei der EM ist Duvnjak nun tatsächlich wieder verletzt. Und Gislason ist ziemlich sauer: „Da muss man sagen, dass jemand nicht verstanden hat, dass er einfach noch nicht so weit war“, sagte er den „Kieler Nachrichten“.
Ein Muskelfaserriss in der Wade bremst den Welthandballer von 2013 nun zumindest für die Vorrunde des Turniers aus. Gestützt von Mitspielern war Duvnjak vom Spielfeld gehumpelt. Dass er beim klaren Auftaktsieg der Kroaten gegen Serbien (32:22) kurz vor Schluss überhaupt noch auf dem Platz stand, könne er nicht verstehen, sagte Gislason. „Das wirkt nicht überlegt, das finde ich nicht gut“, meinte auch THW-Manager Thorsten Storm. Zumal die Kroaten keine Angaben machten, wie lange Duvnjak nun genau fehlen wird.
Ob er im Laufe des Turniers überhaupt noch einmal aufs Parkett zurückkehrt, ist ebenfalls unklar. Angesichts der Bedeutung Duvnjaks für die Kroaten dürften die Teamärzte alles daran setzen, ihn irgendwie fit zu bekommen. „Wenn die Kroaten jetzt mit aller Macht versuchen, dass er bei der EM noch spielen kann, sind wir wieder die großen Verlierer des Turniers“, sagte Gislason.