Bundestrainer im Fokus : Handball-Neustart geglückt - Frieden bis zur Heim-WM?
Leipzig (dpa) - Den ersten Test hat Christian Prokop bestanden. Der Handball-Bundestrainer steht seit der desolaten EM in Kroatien unter genauer Beobachtung, aber aktuell sieht er erholt aus und erleichtert.
Beim Startschuss in die Vorbereitung auf die Heim-WM 2019 besiegte seine Mannschaft schwache Serben locker mit 26:19 und ebnete dem 39-Jährigen den Weg für einen Neuanfang. Entscheidend sei gewesen, „dass wir als Mannschaft geschlossen auftreten“, sagte Prokop nach dem Spiel. Das ist gegen Serbien gelungen. Prokop aber wird in den 280 Tagen bis zum WM-Eröffnungsspiel in Berlin daran gemessen werden, ob das so bleibt.
Er will nun vieles anders machen, damit das gelingt. Die WM im eigenen Land ist für den Deutschen Handballbund (DHB) von enormer Bedeutung. Nach der enttäuschenden WM 2017 und dem Hauptrunden-Aus bei der EM im Januar darf sich die DHB-Auswahl keinen weiteren Ausrutscher erlauben. Auch die Verbandsspitze dürfte erleichtert sein, dass der Neustart unter Prokop vorerst geglückt ist. Beim Duell mit den Serben in Leipzig spielte niemand gegen den Trainer. Auch die in Kroatien aufgetretenen Störungen im Verhältnis zwischen Mannschaft und Prokop sind aktuell kein Thema mehr.
„So ein Großereignis wie eine WM im eigenen Land erlebt man in einem Sportlerleben vielleicht nur einmal“, sagte Kreisläufer Patrick Wiencek nach dem Sieg. „Darum wollen wir schnell alles vergessen, darum hat heute keiner gegen Christian gearbeitet.“ Die WM ist das große Ziel, dem sich Spieler und Trainer nun untergeordnet haben.