Flensburg eine Nummer zu groß

Gegen das Starensemble aus Norddeutschland war der Bergische HC vor 3000 Zuschauern in der Uni-Halle chancenlos.

Wuppertal. Eine ziemlich deprimierende Heimschlappe kassierten gestern die Handballer des Bergischen HC. Gegen Champions League-Kandidat Flensburg Handewitt gingen die „Löwen“ mit 25:36 (11:17) regelrecht unter. Nachdem in der ersten Halbzeit vor allem die eigene Chancenverwertung zu kritisieren war, die Hausherren ansonsten aber im Spiel noch recht gut mithielten, lief nach der Pause phasenweise gar nichts mehr beim BHC. Zum ersten Mal seit langer Zeit bekam der Aufsteiger mal wieder so richtig die Grenzen aufgezeigt.

In der wie gewohnt stimmungs- und erwartungsvollen Uni-Hallen-Atmosphäre begann das Spiel rasant. Kein Versuch erst einmal Ruhe ins Spiel zu bringen. Und weil BHC-Schlussmann Jan Stochl in den Anfangsminuten sofort freie Würfe der normalerweise brandgefährlichen Flensburger Rückraumstrategen Holger Glandorf, Lars Kaufmann und Viktor Szilagyi entschärfte, kam der BHC auch gut in die Partie, führte sogar mit 2:0. Es dauerte immerhin bis zur fünften Minute, bis die Flensburger zum 2:2 kamen.

Doch bereits in dieser Anfangsphase war zu befürchten, dass Gästekeeper Mattias Andersson zum Schreckgespenst für die Bergischen werden würde. „Der Andersson steht nicht umsonst jedes Jahr im Allstar-Team. Man muss sagen, dass er uns den Zahn gezogen hat“, resümierte Fabian Böhm nach der Partie. Er war auch selbst eines der „Opfer“ des schwedischen Nationaltorwarts. Selbst dem ansonsten so treffsicheren österreichischen Nationalrechtsaußen Richard Wöss vermasselte Andersson gleich zu Beginn zwei Riesenchancen in spektakulärer Manier.

So waren es in der ersten Halbzeit vor allem Kenneth Klev, Siebenmeter-Rausholer Hendrik Pekeler und Siebenmeter-Verwandler Alexander Oelze (wieder makellos vom Siebenmeterpunkt), die den BHC zu seinen Toren kommen ließen. Bei Klevs Treffer zum 8:11 hatte die Zuschauer zum letzten Mal den Eindruck, dass gegen Flensburg noch etwas gehen könnte, doch danach verlor der Liganeuling den Anschluss.

13 Paraden, davon nicht wenige mit dem Prädikat „Weltklasse“, standen nach dem ersten Durchgang für Andersson auf den Statistikzetteln — dem gegenüber nur elf BHC-Treffer. Die Höchststrafe bekam BHC-Regisseur Henrik Knudsen. Seinen Wurf fing Andersson sogar. Für Knudsen allerdings auch die letzte Aktion des Spiels. Der Däne laboriert an einer Muskelverletzung im Wurfarm, deshalb auch das „Schüsschen“.

Nach dem Wechsel kamen 13 Minuten lang die einzigen BHC-(Tor-)Lebenszeichen von Runar Karason. Auf der Gegenseite zeigten die Gäste einige Kabinettstückchen, wie einen Kempa-Trick oder eine ebenso simple wie effektive Wurftäuschung. Zumindest fing sich der BHC noch einmal und lieferte eine versöhnliche Schlussphase.

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