Dortmund baut Frust ab: HSV nach 0:3 wieder in Not

Dortmund (dpa) - Nur drei Tage nach dem Drama von Liverpool kehrte bei Borussia Dortmund das Lächeln zurück. Mit dem 3:0 (2:0) über den Hamburger SV vertrieb der Revierclub zumindest einen Teil des Frustes über das schmerzliche Aus in der Europa League.

Dortmund baut Frust ab: HSV nach 0:3 wieder in Not
Foto: dpa

Sichtlich erleichtert kommentierte Thomas Tuchel den passablen Auftritt seiner stark umgebauten Mannschaft und wertete ihn als Mutmacher für das Pokal-Halbfinale bei Hertha BSC: „Es war ein schöner Nachmittag. Nun freuen wir uns auf Mittwoch. Die Aufgabe ist klar: Wir wollen in Berlin bleiben und ins Finale.“

Der erste Bundesligatreffer des erst 17 Jahre alten Jungstars Christian Pulisic (38.) sowie die Saisontore Nummer sieben und acht von Adrian Ramos (44. und 86.) bewahrten den BVB im ausverkauften Signal Iduna Park nach dem 3:4 in Liverpool vor einem weiteren Rückschlag. „Es war unheimlich wichtig, eine gute Reaktion zu zeigen. Vor allem mit Blick auf die Partie in Berlin“, kommentierte Mittelfeldspieler Gonzalo Castro.

Dagegen taugte die am Ende die einseitige Partie für die Hamburger nicht als positive Einstimmung auf kommende Aufgaben. Der auf nur noch drei Punkte zusammengeschmolzene Abstand zum Tabellen-16. Werder Bremen bereitete allen Beteiligten Kopfzerbrechen. Zumal sich nach der Roten Karte für Torhüter René Adler (52./Notbremse) und nach den Verletzungen von Pierre-Michel Lasogga (Knie), Nicolai Müller und Albin Ekdal (jeweils muskuläre Probleme) die ohnehin schon großen Personalprobleme noch verstärkten. Und das vor dem wichtigen Kellerderby gegen Bremen am Freitag, das Mittelfeldspieler Lewis Holtby kurzerhand zum „wichtigsten Spiel der Saison“ erklärte.

Unter allen Umständen wollen sich die Hamburger den Nervenkitzel nach zuletzt zwei Relegationen in Serie diesmal ersparen. „In dieser Situation ist es für uns sehr wichtig, nicht die Nerven zu verlieren. Da ist die gesamte Mannschaft gefordert. Es wird ein heißes Spiel“, sagte Trainer Bruno Labbadia. Sieht man vom ersten Bundesliga-Spieltag ab, hielt sich sein Team in dieser Saison eigentlich stets von den Abstiegsplätzen fern. „Darauf muss man die Spieler hinweisen“, sagte der Fußball-Lehrer voller Hoffnung auf einen couragierten Auftritt seines Teams im Nordderby.

Zumindest die erste halben Stunde der Partie beim BVB machte Mut. So boten sich Ivo Ilicevic (17.) und dem für Lasogga eingewechselte Sven Schipplock (34.) große Möglichkeiten zur Führung. „Dann hätten wir eine große Chance gehabt, hier etwas mitzunehmen“, befand Labbadia.

Dass ausgerechnet Pulisic den guten Lauf der Hamburger mit seinem platzierten Flachschuss ins untere Eck stoppte, war für Labbadias Kollegen Tuchel in seinem 200. Spiel als Bundesliga-Coach eine besondere Genugtuung. Schließlich wurde sein Mut belohnt, in Pulisic und den noch vier Monate jüngeren Felix Passlack gleich zwei 17 Jährige in seine auf acht Positionen veränderte Startelf zu beordern. „Das ist ein tolles Gefühl - einfach überragend“, kommentierte US-Nationalspieler Pulisic seinen Debüt-Treffer. Sein jugendlicher Mitstreiter Passlack fügte schmunzelnd an: „Man muss einfach mutig drauflos spielen und es einfach genießen.“

Keine neuen Erkenntnisse brachte die Partie zum Thema Ilkay Gündogan. Auf Medienberichte, wonach der Dortmunder Nationalspieler einen Fünfjahresvertrag bei Manchester City unterschrieben haben soll, reagierte BVB-Sportdirektor Michael Zorc erstaunt: „Ich habe davon auch nur gelesen. Wie immer bei Vertragsangelegenheiten werden wir uns dazu nicht äußern.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 71,1 - 28,9

Torschüsse: 14 - 5

gew. Zweikämpfe in %: 52,2 - 47,8

Fouls: 6 - 16

Ecken: 10 - 0

Quelle: optasports.com

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort