3. Spieltag 1:2 Pleite der Gladbacher bei Union - Kruse glänzt als Vorbereiter

Berlin · Union Berlin überlässt Gladbach meist den Ball, die Tore schießen aber die Eisernen. Das war der erste Ligasieg für den Europapokalteilnehmer in dieser Saison.

 Unions Niko Gießelmann (5.v.l) jubelt nach seinem Treffer zum 1:0 mit Timo Baumgartl (3.v.r) und Teamkollegen. Foto: Andreas Gora/dpa

Unions Niko Gießelmann (5.v.l) jubelt nach seinem Treffer zum 1:0 mit Timo Baumgartl (3.v.r) und Teamkollegen. Foto: Andreas Gora/dpa

Angeführt vom Ex-Gladbacher Max Kruse hat der 1. FC Union Berlin den Fehlstart von Gladbach-Trainer Adi Hütter in der Fußball-Bundesliga perfekt gemacht.

Unter Dauer-Anfeuerung im Stimmungstempel von Köpenick kassierte Borussia Mönchengladbach eine 1:2 (0:2)-Niederlage. Niko Gießelmann in der 22. Minute und Taiwo Awoniyi (41.) erzielten die Tore für die Berliner. Der Treffer der Gäste durch Jonas Hofmann in der Nachspielzeit (90.+1) kam zu spät. So wurde es mit der Wiedergutmachung nach der 0:4-Pleite vor einer Woche gegen Bayer Leverkusen bei den Borussen nichts: Gladbach steht mit seinem neuen Coach Hütter nach drei Spielen mit gerade mal mit einem mickrigen Punkt da.

Union hingegen - seit nunmehr 18 Spielen daheim unbesiegt - feierte nur drei Tage nach dem Einzug in die Gruppenphase der Conference League die nächste Jubelparty. Die Eisernen kletterten mit fünf Punkten in die vordere Tabellenhälfte der Fußball-Bundesliga, ihre Taktik war vollkommen aufgegangen.

Trainer Urs Fischer brachte vor 11 006 Zuschauern vier frische Kräfte im Vergleich zum 0:0 am Donnerstagabend im Berliner Olympiastadion gegen Kuopio PS aus Finnland. Und gleich zwei waren an der Führung maßgeblich beteiligt. Kruse, vor dem Spiel noch geehrt, eroberte den Ball rund 30 Meter vor dem Gladbacher. Der 33-Jährige war es auch, der Genki Haraguchi auf der rechten Angriffsseite sah - unbeachtet indes von der Gladbacher Abwehr, die nach dem Fehler im Spielaufbau nicht hinterherkam. Haraguchi flankte in den Strafraum, wo Gießelmann - schon vor einer Woche Auftakttorschütze der Unioner beim 2:2 gegen die TSG Hoffenheim - den Ball aus vollem Lauf mit dem Kopf ins Gladbacher Tor wuchtete.

Die Union-Festung bebte. Auch weil Keeper Andreas Luthe hellwach war, als er bei Gladbachs größter Chance in den ersten 45 Minuten gefordert wurde. Beim Flachschuss von Hannes Wolf - einer von drei neuen Spielern in der Startelf der Gladbacher - tauchte er blitzschnell ab (35.). Unmittelbar zuvor hatte sein Gegenüber Yann Sommer gegen Awoniyi hervorragend pariert.

Geschlagen war der Schweizer Nationalkeeper etwas später. Im herrlichen Zusammenspiel mit Kruse erzielte er Awoniyi das 2:0. Wenig begeistert stapfte Hütter beim Halbzeitpfiff Richtung Kabine, den so wichtigen Anschlusstreffer vergaben Sekunden zuvor Jonas Hofman und Florian Neuhaus. Auf der anderen Seite hatte Levin Öztunali nach der Pause sogar das 3:0 für die Eisernen auf dem Fuß, er traf aber den Ball nicht sauber und setzte ihn am Tor vorbei (67.).

Zu wenig zeigte Hütters Mannschaft, die recht fahrlässig mit ihren Chancen umging. Allerdings waren die Gäste durch die Ausfälle von Matthias Ginter (Corona-Infektion), Stefan Lainer (Fraktur des Sprunggelenks) und Marcus Thuram (Innenbandriss am Knie) auch gebeutelt. Ihren massiven Ballbesitzvorteil konnten die Gladbacher aber nicht nutzen gegen eine kampfstarke und sehr gut sortierte Unioner Mannschaft.

„Powerplay, Powerplay“, skandierten die mitgereisten Borussen-Fans, als die Gäste auch in der zweiten Halbzeit zumeist am Ball waren und Union sich wieder tief in die eigene Hälfte zurückzog.

© dpa-infocom, dpa:210829-99-13963/2

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