Brouwers ist Gladbachs Torjäger

Mit seinem sechsten Saisontor trifft der Abwehrspieler zum 1:1 gegen Freiburg und deckt die Probleme des Borussen-Sturms auf.

Mönchengladbach. Roel Brouwers breitet beim Torjubel seine Arme weit auseinander - wie ein Flieger. Im ersten Hinrundenspiel in Bochum hat der Niederländer damit angefangen, inzwischen ist die elegante Geste zu einem Markenzeichen geworden.

Am 24. Spieltag hat der gebürtige Limburger erneut zugeschlagen und den VfL Borussia mit seinem Ausgleichstreffer zum 1:1 vor der zweiten Heimniederlage im neuen Jahr bewahrt. Der 28 Jahre alte Innenverteidiger des Tabellenelften setzte nach toller Flanke von Juan Arango mustergültig zum Kopfball an und belohnte die Aufholjagd der Gladbacher nach dem 0:1-Rückstand. Der überragende Torhüter Pouplin konnte dem Ball nur noch staunend hinterherschauen.

Typisch Brouwers. Wenn sich der hoch aufgeschossene Fußball-Profi in die gegnerische Hälfte wagt oder heimlich, still und leise nach vorn schleicht, ist Gefahr im Verzug: Mit sicherem Instinkt erzielt Brouwers regelmäßig Tore und ist von sich selbst begeistert. "Eigentlich ist es ja egal, wer die Tore bei uns macht, aber inzwischen macht es immer mehr Spaß", sagt der Gladbacher, der mit seinem sechsten Saisontor gegen den Abstiegskandidaten die alleinige Führung in der internen Torschützenliste der Borussia übernahm und die geballte Stürmer-Garde im Gladbacher Team in den Schatten stellt.

Darüber hinaus ist Brouwers der torgefährlichste Abwehrspieler in der Bundesliga (an 21. Stelle insgesamt). "Angreifer werden nach Toren gemessen, das weiß ich, und Stürmertore sind auch wichtig. Aber entscheidend ist das nicht", sagt Cheftrainer Michael Frontzeck, "soll Roel Brouwers doch ruhig am Ende der Saison die Hitparade anführen."

Während der frühere Paderborner also ein weiteres Erfolgserlebnis verzeichnete, gingen Roberto Colautti, Raul Bobadilla oder später Rob Friend und Karim Matmour leer aus. Letzterem wäre angesichts des kläglichen Versagens in der 79. Minute, als sich der Algerier die Ecke aussuchen konnte und den Ball hektisch vorbeischoss, Hohn und Häme nicht erspart geblieben.

Doch dank Brouwers Ausgleichstreffer war die Stimmung im Borussia-Park dann doch nicht eingetrübt. "Wir haben am 24. Spieltag 30 Punkte, das ist ein solides Fundament", sagt Frontzeck, dessen Mannschaft in einem zunächst zähen Spiel erst nach dem Rückstand (56.) aufdrehte und den Freiburgern bis zum Schluss keine Atempause mehr gönnte.

Dreh- und Angelpunkt im Team der Gastgeber war in dieser tempogeladenen Phase mit etlichen guten Spielzügen und Chancen der Venezolaner Juan Arango - als Antreiber und Ideenproduzent. Kein Wunder, dass die Vorarbeit zum Ausgleich durch Brouwers einer präzisen Flanke Arangos entsprang. Frontzeck: "Juan ist auch einer, der nicht Tore wie am Fließband erzielt. Aber er ist sehr wertvoll für die Mannschaft, die immer wieder von seinen genialen Momenten profitiert."

Freiburgs Trainer Robert Dutt gab offen zu, dass der Punktgewinn seiner Mannschaft schmeichle: "Ich bin froh und glücklich, dass wir gegen starke Gladbacher nicht verloren haben."

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