Fehlstart für Deutschland

Rainer Schüttler verliert sein Auftakteinzel gegen den Amerikaner Sam Querrey.

Düsseldorf. Rainer Schüttler wartet beim World Team Cup 2009 in Düsseldorf auf den "großen Knall". Der kam für den 33-jährigen Tennisprofi im vergangenen Jahr beim Turnier in Wimbledon, als er überraschend das Halbfinale erreichte und dort erst am späteren Sieger Rafael Nadal scheiterte.

Im ersten Spiel der Mannschafts-Weltmeisterschaft reichte es für den Korbacher nicht zu einem Knall, Schüttler zog im ersten Einzel gegen den Amerikaner Sam Querrey mit 6:2, 4:6, 2:6 den Kürzeren. Deutschland liegt gegen die USA mit 0:1 hinten.

Am Montag (13 Uhr) folgt in der Roten Gruppe das zweite Einzel zwischen Philipp Kohlschreiber und Robby Ginnepri sowie das abschließende Doppel.

Schüttler war trotz der Niederlage gegen den 21-jährigen Querrey guter Dinge. "Es wird auch wieder andere Tage geben, wenn ich den Ball kontinuierlich gut treffe und besser aufschlage", sagte der 33-Jährige. "Natürlich ist es nicht schön, dass wir jetzt zurückliegen, aber Querrey war im dritten Satz einfach stärker. Wenn jemand mit bis zu 210 Kilometern aufschlägt, dann kommt man nicht mehr ins Spiel."

Das war bei dem zwei Meter großen Amerikaner nach anfänglichen Schwierigkeiten immer öfter der Fall. Schüttler konnte nicht mehr, wie im ersten Durchgang, das Tempo diktieren und die Punkte herausspielen, er musste reagieren, um die wuchtigen und genauen Grundschläge Querreys überhaupt retournieren zu können.

Ist Schüttler mit 33 Jahren dem modernen internationalen Tennis noch gewachsen? Diese Frage drängte sich nach dem engagierten Auftritt des doch überforderten Korbachers nahezu auf. "Jedes Mal, wenn ich verliere, will mir jemand ein Karriere-Ende andichten. Ich arbeite gut, trainiere gut und bin sicher, dass es irgendwann wieder läuft", so Schüttler. "Natürlich ist es so, dass ich ein gewisses Alter habe. Ich hoffe schon, dass ich noch ein paar schöne und erfolgreiche Turniere erlebe. Ich sehe mich aber mit 40 Jahren nicht Tennis spielen."

Fakt ist, dass sich Schüttler in diesem Jahr bei den Turnieren in Madrid, München, Monte Carlo und Casablanca nach dem ersten Match verabschieden musste.

Trotzdem hat ein bodenständiger Mensch wie Rainer Schüttler die Karriere nach dem Tennis schon längst im Kopf durchgeplant: "Ich weiß seit langem genau, was ich machen will, und ich mache hin und wieder auch schon ein paar andere Sachen neben dem Profitennis." Die berufliche Laufbahn seines einstigen Tennis-Kollegen Lars Burgsmüller wird er aber nicht einschlagen. "Der Buggi studiert jetzt Medizin. Davor habe ich Respekt. Das wäre mir, glaube ich, zu hart."

Für das deutsche Daviscupteam wird es heute in der Roten Gruppe hart. Falls der zuletzt angeschlagene Philipp Kohlschreiber das zweite Einzel gegen Robby Ginnepri nicht gewinnen sollte, wäre die Niederlage besiegelt und das Erreichen des Finales nur noch schwer zu realisieren. Vielleicht kommt schon dann ein großer Knall?

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