Zuhören ohne einzugreifen: Umgang mit Schulangst

Fürth (dpa/tmn) - Schulangst tritt auf, wenn Kinder die Leistungsanforderungen und sozialen Herausforderungen als seelische Gefährdung wahrnehmen. Je jünger das Kind, umso eher zeigt sich die Angst auch körperlich.

Zuhören ohne einzugreifen: Umgang mit Schulangst
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Eltern sollten Vertrauen schaffen und zuhören.

Plötzliche Bauchschmerzen, Nervosität oder Unruhe: Kinder drücken mit solchen unspezifischen Beschwerden häufig Schulangst aus. Für die Eltern ist das nicht immer einfach zu erkennen. Am ehesten verstehen sie die Zusammenhänge, wenn es in der Familie üblich ist, einander viel zu erzählen: „Es ist wichtig, so eine Kultur zu schaffen“, sagt Ulric Ritzer-Sachs von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Das klappe etwa gut beim Essen. Kinder rücken oft leichter mit Ängsten heraus, wenn Eltern auch mal von Sorgen und Problemen berichten. „Es kann helfen, wenn Mutter und Vater erzählen, was an ihrem Tag schief gelaufen ist.“

Manchmal erzählen Mädchen und Jungen aus reiner Vorsicht nichts: Wenn Mama und Papa von Problemen mit den Mitschülern erfahren, schreiten sie womöglich gleich zur Tat. Das wollen viele Kinder vermeiden. Die richtige Reaktion, wenn Eltern von Schwierigkeiten hören, ist deshalb immer: zuhören, aber erstmal zurückhalten. „Bei ernst klingenden Sachen kann man immer noch beim Lehrer nachfragen“, rät Ritzer-Sachs.

Reden und zuhören: Solche Rituale bringen natürlich nur im Vorfeld etwas. Wollen Kinder morgens wegen Bauchschmerzen nicht in die Schule, lässt sich das oft nicht auf die Schnelle aufklären. „In diesem Fall würde ich die Beschwerden beim Arzt abklären lassen und dann hinterher versuchen, das Ganze noch mal aufzugreifen.“

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