Rede: Wulff setzt auf mehr Miteinander

Neuer Bundespräsident ruft Parteien zu Gemeinsamkeit auf.

Berlin. Der neugewählte Bundespräsident Christian Wulff hat die Parteien nach dem langwierigen Wahlgang zur Gemeinsamkeit aufgerufen. "Wir alle tragen gemeinsam Verantwortung für unser Land", sagte der 51-Jährige Mittwochabend im Berliner Reichstag.

Er rief auch die Bürger dazu auf, für mehr Miteinander zu sorgen. "Parallelgesellschaften in unserem Land verhindern wir am ehesten, wenn wir aufeinander zugehen und nicht aneinander vorbeigehen." Dies werde einer seiner Schwerpunkte im Amt des Bundespräsidenten sein.

Wulff bekundete ausdrücklich auch jenen Wahlleuten seinen Respekt, die ihm nicht die Stimme gegeben hatten. "Ich werde mich sehr bemühen, auch ihren Erwartungen gerecht zu werden." An die Adresse seines rot-grünen Gegenkandidaten Joachim Gauck sagte er: "Ich hoffe, dass Ihr Wort auch über Deutschland hinaus großes Gewicht haben wird." Wulff dankte seinem Vorgänger Horst Köhler. Er und seine Frau hätten die Sympathien und Herzen vieler Menschen gewonnen. Sie hätten Maßstäbe gesetzt: "Horst Köhler wollte Deutschland dienen. Und ich bin davon überzeugt, er hat Deutschland gedient."

Es sei ihm eine besondere Ehre, 20 Jahre nach der Deutschen Einheit zum Bundespräsidenten gewählt worden zu sein. Er wolle sich für die innere Einheit des Landes einsetzen, so Wulff. Er schloss mit den Worten: "Gott schütze unser Land."

Nur am Rande wurde am Ende bemerkt, dass von den vier lebenden Ex-Bundespräsidenten mit Roman Herzog nur ein einziger als Ehrengast zur Wahl erschienen war. Köhler zog es verständlicherweise vor, die Tribüne anderen zu überlassen.

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