„Kinderreport 2018“ : Kinderhilfswerk fordert mehr Aufmerksamkeit für Kinderarmut
Berlin (dpa) - Zur Bekämpfung von Kinderarmut in Deutschland hat das Deutsche Kinderhilfswerk von der Politik eine Gesamtstrategie gefordert.
Ein ressortübergreifender Plan zwischen Bund, Ländern und Kommunen sei nötig, um Kinder und Familien materiell ausreichend abzusichern und um ihnen gleiche Chancen zu ermöglichen. Deutschland als eines der reichsten Länder der Welt müsse dem Thema mehr Aufmerksamkeit widmen, sagte der Präsident der Organisation, Thomas Krüger, in Berlin bei der Vorstellung des „Kinderreports 2018“. Einzelne Maßnahmen wie etwa eine Erhöhung des Kindergeldes seien nicht ausreichend.
Krüger sprach sich für die Einführung einer von den finanziellen Möglichkeiten der Familien unabhängigen Kindergrundsicherung aus. Laut dem Report werden Familien mit höheren Einkommen bislang stärker entlastet als Familien mit niedrigen Einkommen. Leistungen gingen wegen Schwächen im System häufig an Anspruchsberechtigten vorbei.
Der gemeinnützige Verein stützt seine Forderungen auf Ergebnisse von Umfragen unter rund 1000 Erwachsenen und 620 Minderjährigen in Deutschland. Dabei bewertete eine Mehrheit den Umfang der Aktivitäten gegen Kinderarmut hierzulande als eher gering. Nach den Ursachen von Kinderarmut gefragt, stimmten die Befragten insbesondere der Antwortmöglichkeit zu, dass die Einkommen zu gering seien.