Regierungskrise in Italien : Neue Regierung ohne Salvini?
Rom Bahnt sich in Italien eine neue Regierung unter anderen Vorzeichen und ohne Salvini an? Beim Staatspräsidenten treten nun nacheinander die großen Parteien an. Nach den Beratungen wird es spannend.
In der Regierungskrise in Italien gehen die Beratungen bei Staatspräsident Sergio Mattarella am Donnerstag weiter. Von 10.00 Uhr an trifft das Staatsoberhaupt die Vertreter der größeren Parteien im Parlament, darunter der Sozialdemokraten, der rechten Lega und zuletzt (ab 17 Uhr) der Fünf-Sterne-Bewegung. Danach beendet Mattarella die Konsultationen und muss über das weitere Vorgehen entscheiden.
Mit dem Einreichen seines Rücktritts hatte Ministerpräsident Giuseppe Conte das Scheitern der Allianz aus rechtspopulistischer Lega und Fünf-Sterne-Bewegung nach monatelangen Querelen zwischen den Koalitionspartnern endgültig besiegelt. Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini dringt auf eine Neuwahl noch im Herbst. Laut Umfragen könnte er dann in einer Koalition mit Silvio Berlusconis Forza Italia und der rechtsnationalen Kleinpartei Fratelli d'Italia an die Macht kommen und selbst Regierungschef werden.
Entweder findet sich während der Beratungen beim Staatsoberhaupt eine alternative Regierung - oder der Präsident muss das Parlament auflösen und damit eine Neuwahl einleiten. Es wird erwartet, dass Mattarella in den kommenden Tagen eine Entscheidung fällt. Der genaue Zeitpunkt ist jedoch unklar.