Rechtsruck : Hardliner soll Frankreichs Konservative aus der Krise führen
Paris (dpa) - Frankreichs Konservative rücken nach ihrem Debakel bei der Präsidentenwahl nach rechts. Die Mitglieder der Republikaner wählten den Hardliner Laurent Wauquiez mit 74,6 Prozent der Stimmen zum neuen Parteichef.
Laut dem am Sonntagabend verkündeten vorläufigen Endergebnis erzielte Wauquiez damit schon im ersten Wahlgang die nötige absolute Mehrheit und setzte sich gegen seine beiden Mitbewerber durch. Die Partei von Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy ist die größte Oppositionsfraktion in der Pariser Nationalversammlung.
„Heute Abend ist der Beginn einer neuen Ära für die Rechte“, sagte Wauquiez. Seine Anhänger bejubelten ihn mit Rufen „Wir sind zurück“. Der neue Chef der Republikaner setzt auf klare Kante gegen den sozialliberalen Präsidenten Emmanuel Macron: Sein Credo lautet, die bürgerliche Rechte müsse „wirklich rechts“ sein. Wauquiez, der unter Präsident Sarkozy 2010/2011 kurzzeitig Europaminister war, tritt für ein starkes Frankreich ein und fiel in den vergangenen Jahren mit EU-skeptischen Positionen auf.
Die Republikaner waren in eine Krise gestürzt, nachdem ihr Präsidentschaftskandidat François Fillon bei der Präsidentenwahl schon im ersten Wahlgang ausgeschieden war. Bei der Parlamentswahl im Juni erlitt die bürgerliche Rechte eine weitere Schlappe gegen das Lager des sozialliberalen Präsidenten Emmanuel Macron.