Stararchitekt Scheeren kommt nach Berlin
Peking (dpa) - Nach einem Jahrzehnt in Asien will der deutsche Stararchitekt Ole Scheeren verstärkt in Deutschland und Europa Projekte verfolgen. Sein Architekturbüro mit Sitz in Peking eröffnet eine Repräsentanz in Berlin, wie der 44-Jährige der Deutschen Presse-Agentur ankündigte.
„Es gibt ein ungeheuer großes, kreatives Potenzial in dieser Stadt“, so Scheeren. Mit seinen Erfahrungen in Asien bringe er „eine andere Dimension des Denkens“ nach Europa, sagte der gebürtige Karlsruher, der für seine ungewöhnlichen Bauten mehrere Preise gewonnen hat. „In Asien stellt sich explizit die Frage des Weiterdenkens.“ Diese Offenheit sei vielleicht etwas, das für Europa und für Deutschland wichtig sein könne. „Wir haben in Europa ungeheure Qualitäten - aber wie können wir damit und trotzdem darüber hinaus denken?“
„Eine unserer sehr großen Stärken liegt darin, dass wir radikal konzeptionell denken können“, sagte Scheeren. Zwei Jahrzehnte sei er aus Deutschland weg und habe das letzte Jahrzehnt sehr intensiv in Asien gearbeitet. „So frage ich mich im produktiven Sinne, ob ich nicht mit meinen Erfahrungen etwas Interessantes in Deutschland machen kann“, sagte Scheeren. „Ich freue mich auch darauf, mich wieder auf mein Heimatland einzulassen.“
Zusätzlich zu dem neuen Büro in Berlin, das sich neben Europa auch um den Markt in Nordamerika kümmern soll, eröffnet Scheeren eine weitere Repräsentanz in Bangkok. Nach Peking und Hongkong hat der Architekt damit vier Büros weltweit. „Es ist die zweite Phase unseres Büros.“ Scheeren erweitert die Führungsmannschaft auch um seinen langjährigen Mitarbeiter Dan Cheong als neuen Partner und den finnischen Kapitalmarktexperten Sampsa Karhunen als künftigen Finanzchef.