Carreras-Gala bringt 6,4 Millionen Euro

Leipzig (dpa) - Seit nahezu 25 Jahren ist José Carreras ein unermüdlicher Kämpfer gegen Leukämie. Als der spanische Startenor auf dem Höhepunkt seiner Karriere selbst an Blutkrebs erkrankt war, rettete ihm die damals noch kaum verbreitete Knochenmarktransplantation das Leben.

Seither sammelt er Spenden, um die Forschung voranzutreiben und Therapien zu verbessern. Bei der 17. Ausgabe der Carreras-Gala am Donnerstag in der ARD (4,14 Millionen Zuschauer, Marktanteil 13,7 Prozent) warb er - unterstützt von einem Großaufgebot an Stars - rund 6,4 Millionen Euro ein.

„Wenn man Leukämie hört, verbindet man es automatisch mit Tod“, sagte der Vater der fünfjährigen Noora in einem Einspielfilm. Den Tränen nahe berichtete er von langwierigen, kräftezehrenden Behandlungen. Unter den 2000 Zuschauern in der Neuen Messe Leipzig waren Kindergartenfreunde des Mädchens, die fest an seine Genesung glauben. Dann öffnete sich der Vorhang und Udo Jürgens sang „Schenk' mir einen Traum, und erzähl' mir vom Glück ohne Leid“. Momente wie diese prägten die fast dreistündige Livesendung - und ließen die Zuschauer großherzig zum Telefon greifen und spenden.

Aber auch Künstler, Telefonpaten und andere Prominente hatten sich vor der Gala mit persönlichen Kampagnen für Carreras' Stiftung engagiert. Die Band Rosenstolz verkaufte auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt Süßigkeiten, Sarah Connor organisierte für ein Mädchen in Bochum eine Typisierung möglicher Stammzellenspender, Henry Maske boxte mit krebskranken Kindern, Max Raabe und Eckart von Hirschhausen besuchten Krebsstationen.

„Es ist wichtig, niemals die Hoffnung zu verlieren. Ich würde jedem Patienten raten, mit Entschlossenheit gegen die Krankheit zu kämpfen“, sagte Carreras. Die Botschaft des Abends: Zuversicht ausstrahlen und den Kampf gegen die heimtückische Krankheit aufnehmen.

Anders als in den Vorjahren standen dafür ausschließlich positive Beispiele wie etwa die Geschichte des siebenjährigen Rion aus Berlin. Nach überstandener Chemotherapie begeisterte er das Publikum auf der Bühne mit einer Michael-Jackson-Tanzeinlage. Laith Al-Deen sang gemeinsam mit dem Patientenchor des Universitätsklinikums Düsseldorf das Lied „Wiedergeboren“. Und aus Bayern zugeschaltet war der 44-jährige Ronald, der kurz nach der Geburt seiner Tochter die schlimme Diagnose bekam. Sein Leben hing an einem seidenen Faden, jetzt ist er auf dem Weg der Besserung.

Die Patientenschicksale wie auch die vorgestellten privaten Initiativen - quer durch die Bundesrepublik und auch von Kindern organisiert - verdeutlichten, dass Leukämie Menschen jeden Alters treffen kann, aber auch jeder mit einem kleinen Anteil helfen kann. „Etwa alle 20 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Leukämie oder einer verwandten Krankheit“, sagte Moderatorin Désirée Nosbusch, die erstmals durch die Gala führte.

Das Finale bestritten Udo Jürgens, Geigenvirtuose David Garrett und José Carreras mit dem Jürgens-Song „Mein größter Wunsch“. Darin heißt es: „Mein größter Wunsch: Wir nähmen dieses Leben wie ein Abenteuer. Ganz mutig, denn ein Mutiger kann kaum verlier'n.“

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