Abschied von Beatrix: Träume für das Königshaus

Die Königin geht, es lebe der König. Am 30. April steigt in Amsterdam das Fest zum Thronwechsel. Das Geschenk für die königliche Familie soll kreativ sein.

Amsterdam. Träume kosten nichts, wird sich das nationale Komitee zur Vorbereitung des Thronwechsels in den Niederlanden gedacht haben. Und in Zeiten der knappen Kassen ist Sparsamkeit oberstes Gebot.

Daher wollen auch die abtretende Königin Beatrix, Kronprinz Willem-Alexander und seine Frau Prinzessin Máxima keine teuren Geschenke zum 30. April. Sie rufen lieber zum Träumen auf.

„Mein Traum von unserem Land“ lautet das Motto. Das Komitee fordert alle 17 Millionen Niederländer auf, zu träumen: Sie sollen Zeichnungen, Texte, Filme oder Musik auf eine Internetseite stellen. Die schönsten Träume werden in einem Buch gebündelt. Das wird das nationale Geschenk für Beatrix und das neue Königspaar.

„Es soll ein Tag der Gemeinsamkeit werden“, sagte Komitee-Vorsitzender Hans Wijers. Daher sollen die Niederländer zur Mittagsstunde gemeinsam ein noch zu komponierendes Lied singen. Wer das „Königslied“ nicht mitsingen kann, darf auch tanzen.

Die Stadt erwartet bis zu eine Million Besucher, darunter Staatsoberhäupter und Vertreter des europäischen Hochadels. „Es ist eine große Ehre und Verantwortung, den Thronwechsel zu organisieren“, sagte Amsterdams Bürgermeister Eberhard van der Laan. „Es wird ein großes Fest für alt und jung.“

Mit viel Musik, Theater, einem „Königsball“ unter freiem Himmel und natürlich dem traditionellem „Freimarkt“. Überall in Stadt und Land dürfen die Niederländer wie jedes Jahr auch an diesem besonderen „Koninginnedag“ ihren Plunder auf gigantischen Flohmärkten verkaufen.

Ein Fest, das teuer wird. Allein die Stadt Amsterdam rechnet mit sieben Millionen Euro. Die Gesamtkosten sind allerdings noch nicht bekannt. Zum Vergleich: Die Hochzeit von Kronprinz Willem-Alexander und Máxima im Jahr 2002 soll nach Schätzungen 20 Millionen Euro gekostet haben.

Das Königshaus kostet den Steuerzahler insgesamt rund 40 Millionen Euro im Jahr. Wie hoch das Vermögen der Oranjes ist, ist unbekannt. Das Wirtschaftsmagazin „Quote“ schätzt es auf knapp unter eine Milliarde Euro. Das hat der Hof als deutlich zu hoch zurückgewiesen. Doch genaue Zahlen gibt es nicht. „Das ist Privatangelegenheit“, teilte die Regierung mit.

Zumindest die niederländischen Schulkinder können sich freuen. Sie müssen bereits am 26. April nicht lernen, sondern dürfen sich bei den „Königsspielen“ in Sackhüpfen und Eierlaufen üben. Nach einem „gesunden Frühstück“, versichert das Party-Komitee.

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