Zoo: Frühlingsgefühle im Wuppertaler Winter

Auch der Tierpark liegt zurzeit unter einer dicken Schneedecke – und beileibe nicht alle Tiere lässt das Wetter kalt.

Elberfeld. Zufrieden liegt Eisbär Lars auf seinem Felsen, hält immer wieder die Nase in die frostige Luft. Schnee und Eis machen dem Tier mit dem dicken weißen Pelz nichts aus, sind Eisbären doch am Nordpol beheimatet. Im Wasserbecken neben Lars’ Felsen ziehen die Seelöwen fröhlich ihre Runden. Zehn Grad Wassertemperatur muten bei Außenwerten um den Gefrierpunkt geradezu kuschelig an, und so bleiben die Tiere lieber im Wasser, als auf ihren schneebedeckten Felsen herumzurobben. Ab und zu recken sie dennoch ihre Köpfe aus dem Wasser: Jeder Besucher könnte ein potenzieller Ernährer sein, denn die öffentliche Fütterung ist am Nachmittag ausgefallen.

Nur wenige Zoofreunde haben am Montag den Weg in den Tierpark gefunden. "Das sind die Spezialisten, die heute kommen. Die wissen, wie schön der winterliche Zoo aussieht", erklärt Direktor Ulrich Schürer. Und tatsächlich: Bei strahlend blauem Himmel werden die Besucher mit einer märchenhaften Atmosphäre belohnt. Die passende Geräuschkulisse dazu liefern die heulenden Polarwölfe.

Auf ihre Lieblinge Tschuna und Daseep, die beiden Tigermädchen, müssen die Besucher allerdings verzichten. Zu gefährlich ist es, die Raubkatzen den ganzen Tag in ihrer Außenanlage zu lassen, denn einige Äste drohen unter der Schneelast abzubrechen und gefährden die Tiere. Nicht in Gefahr ist die Futterversorgung aller Zoobewohner. Stundenlang wurden die Wege geräumt, damit die kleinen Fahrzeuge des Fuhrparks die einzelnen Futterstellen weiterhin mit Nachschub versorgen können.

Den Zebras ist das Wetter unheimlich: Während ihr Stall ausgemistet wird, halten sich die Tiere in ihrer Außenanlage auf. Unter der Schneedecke ist es so rutschig, dass sie mit ihren Hufen kaum Halt finden. An solche Zustände gewöhnt sind hingegen die Steinböcke. Sie kraxeln bis auf Spitze ihres Kletterfelsens. Stolz blicken sie dann von dort auf die Besucher hinab.

Bei den Dromedaren sorgen die eisigen Temperaturen sogar für Frühlingsgefühle. Am Nachmittag ist der Dromedar-Hengst nicht mehr zu halten und drängte das Weibchen zur Paarung. Bei Eisbär Lars löst die Kälte dagegen keine Regung aus: Er ist sie halt gewöhnt.

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