Zuwachs von 135 Prozent Wuppertal verzeichnet Tourismus-Boom im ersten Halbjahr

Wuppertal · Im vergangenen Jahr galt zum Teil noch ein Beherbergungsverbot bei Privatreisen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres registrierte Wuppertal rund 260 000 Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland.

 Ein Tourismus-Magnet für Wuppertal bleibt weiterhin die Schwebebahn.

Ein Tourismus-Magnet für Wuppertal bleibt weiterhin die Schwebebahn.

Foto: dpa-tmn/Malte Reiter

Tourismus-Boom nach Corona-Flaute: Wuppertal verzeichnete im ersten Halbjahr des Jahres rund 260.000 Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland – 136 Prozent mehr als in der ersten Jahreshälfte 2021. Im vergangenen Jahr galt zum Teil noch ein Beherbergungsverbot bei Privatreisen, das als „Tourismus-Bremse“ gewirkt hat, so die Gewerkschaft Nahrung-Genuss und Gaststätten (NGG). Die NGG beruft sich dabei auf aktuelle Angaben des Statistischen Landesamtes.

„Dass wieder viel mehr Urlauber und Geschäftsreisende nach Wuppertal kommen, ist für das Hotel- und Gaststättengewerbe eine gute Nachricht – vor allem auch für die Beschäftigten. Nach zweieinhalb Jahren Pandemie kehrt die Branche Stück für Stück auf das alte Niveau zurück“, sagt Zayde Torun, Geschäftsführerin der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal. Von der „Normalität“ seien viele Hotels, Pensionen und Restaurants aber noch weit entfernt. Der Grund: Den Unternehmen gelingt es nach Beobachtung der Gewerkschaft kaum, genug Personal für die wachsende Arbeit zu finden.

Zwar hätten derzeit viele Branchen mit dem Mangel an Fachleuten zu kämpfen, doch im Gastgewerbe falle die Suche nach qualifizierten Kräften besonders schwer. Das liege vor allem an den Arbeitsbedingungen, urteilt Torun. Nach Einschätzung der Gewerkschafterin ist ein erheblicher Teil der rund 4.500 Menschen, die das Gastgewerbe in Wuppertal laut Arbeitsagentur beschäftigt, von einer „Arbeit auf Abruf“ betroffen.

Um Arbeitszeit und Dienstplanung fair zu regeln, sollten sich die Betriebe zu tariflichen Standards bekennen. Dort, wo es einen Betriebsrat gebe – etwa in Hotelketten oder in der Systemgastronomie – könnten sozialverträgliche Lösungen mit der Arbeitnehmervertretung gefunden werden, betont Torun.

In einem entscheidenden Punkt seien Hotels und Gaststätten als Arbeitgeber bereits attraktiver geworden: Die Löhne in der Branche sind nach dem aktuellen Tarifvertrag für Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr um bis zu 28 Prozent gestiegen. „Das ist ein enormer Schub fürs Portemonnaie der Beschäftigten. Jetzt kommt es darauf an, dass die Firmen den Tariflohn auch zahlen – und bei den Arbeitsbedingungen nachlegen“, so die NGG.

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