Dr. Wiegmanns Zoogeschichten Tumor-OP bei Leopard „Bhagya“

Dem Tier wurden zwei tischtennisballgroße Tumore entfernt.

 Im Stall wurde ein improvisierter Operationssaal eingerichtet. Nach dem Eingriff erholt sich Leopard „Bhagya“ von der Narkose.  Fotos: Zoo Wuppertal

Im Stall wurde ein improvisierter Operationssaal eingerichtet. Nach dem Eingriff erholt sich Leopard „Bhagya“ von der Narkose. Fotos: Zoo Wuppertal

Foto: zoo

Unser Indischer Leopard „Bhagya“ hat mit seinen 17 Jahren schon ein hohes Alter erreicht. Mit dem Alter steigt auch bei Tieren die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Erkrankungen; deshalb waren die Tierpflegerinnen besonders alarmiert, als ihnen vor kurzem zwei Knubbel am Hals des Leoparden auffielen.

Die Möglichkeit einer Tumorerkrankung stand im Raum, aber auch eine Zyste der Speicheldrüse oder geschwollene Lymphknoten können so aussehen. Natürlich lässt die Raubkatze sich nicht einfach anfassen und untersuchen, also haben wir sie in Narkose gelegt. Proben des veränderten Gewebes wurden ins Labor geschickt und Röntgenbilder der Lunge gemacht, um mögliche Metastasen auszuschließen. Auch eine Blutuntersuchung wurde durchgeführt und das stolze Körpergewicht von 49 Kilogramm festgestellt.

Eine Woche später kam der Befund aus dem Labor – es handelte sich tatsächlich um Tumore des Bindegewebes. Ob sie gutartig oder bösartig sind, konnte allerdings nicht sicher festgestellt werden. Nach Abwägung der verschiedenen Möglichkeiten und Risiken entschieden wir uns für eine Operation. Am 31. Oktober wurde die Aktion mit einem Team aus Tierärztinnen, tiermedizinischen Fachangestellten und Tierpflegern im Großkatzenhaus durchgeführt.

Im Stall entstand ein improvisierter OP-Saal: Ein Tisch wurde aufgebaut und steriles Besteck bereit gelegt, Überwachungsgeräte wurden an den schlafenden Leoparden angeschlossen, die Operateure setzten ihre Stirnlampen auf und alle arbeiteten konzentriert zusammen. Die tischtennisballgroßen Tumore wurden entfernt und „Bhagya“ erholte sich anschließend gut von der Narkose. Jetzt heißt es abwarten – einerseits auf den Befund des Labors und andererseits auf die Abheilung der OP-Wunde.

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