Wasserrakete startet im Carl-Fuhlrott-Gymnasium

Wer verkauft Forschung besonders originell? Im CFG gab’s dazu einen Wettbewerb.

Wuppertal. Beim ersten Versuch scheitert Stephan Rath am Vorführeffekt. "Über dieses Gummiband wird ein Elektromotor ausgelöst. Der öffnet dann eine Klappe, aus der der Fallschirm fällt", erklärt der 18 Jahre alte Schüler. Es summt und knackt, die Zuschauer sitzen gespannt auf ihren Stühlen.

Dann öffnet sich wie versprochen die Plastikklappe - doch der Fallschirm rührt sich nicht. Stephan lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Ein Schubs, und der Schirm landet mit leisem "Plopp" auf dem Boden des Physikraumes im Carl-Fuhlrott-Gymnasium (CFG) - es geht doch.

Beim Präsentationstag des Physik-Preises 2008 Bergisches Land im CFG werden die abenteuerlichsten Themen vorgestellt: Da geht es um die "Messung von natürlicher Radioaktivität und künstlichen Nukliden mit dem Gammaspektrometer" oder "Flammenfärbung und Absorptionsspektroskopie". Wo manche Menschen schon an der Aussprache scheitern, fängt die Welt des Physik-Nachwuchses erst an, spannend zu werden.

Stephan Rath und Mitschüler Torben Heck haben sich für ein eher anschauliches Projekt entschieden: Den Bau einer Modell-Wasserrakete. Und genau die soll nach dem Start an eben jenem Fallschirm wieder sicher auf der Erde landen. Was allerdings auch an der frischen Luft nicht immer funktioniert hat, wie Stephan der Jury mit einem Lachen erklärt.

An der Fertigstellung der Rakete haben die Beiden fast ein halbes Jahr gearbeitet. Gut einen Meter ist sie hoch, nach der Zündung schießt das Wasser mit neun Bar Luftdruck aus einer winzigen Öffnung und katapultiert die Rakete bis zu 80 Meter hoch.

Doch die Jury lässt sich von solchen Zahlen nicht beeindrucken, ihr geht es vor allem um eine gute Präsentation. Aber auch da machen die beiden Nachwuchs-Physiker - mit Laptop und Beamer - eine gute Figur. Am Ende landen Stephan und Torben sogar auf dem ersten Platz und sind von ihrem Erfolg selbst überrascht. Aber dennoch: "Von Raketen habe ich jetzt erst einmal die Nase voll", ist sich Stephan sicher. Jetzt hofft er auf ein gutes Abschneiden bei der Vergabe des Physik-Preises denn dann geht es auch um Geld.

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