Turmhof: Weiter Ärger um das neue Pflaster

Erst gab es Wirbel um das Erscheinungsbild der Gastronomie, jetzt um Regenwasser.

Elberfeld. Für rund 600.000 Euro ist das Pflaster am Turmhof gerade erst erneuert worden. Nun tauchen nach Angaben der Stadt schon erste Rostflecken auf dem Belag auf. Der Grund: Metallstühle der Gastronomie, die dem Wetter offenbar nicht ungeschadet standhalten.

Mit dem Ärger um die Plastikstühle direkt am Museum hat das nichts zu tun. Die passen zwar nicht zum Erscheinungsbild des Museums, heißt es bei der Stadt. Doch Ralf Michael Erich Streuf vom Museums-Café macht auch klar, dass die Stühle jeden Abend nach Innen geräumt werden und stapelbar sein müssen. Weil er aus Denkmalschutzgründen keine Markise vor dem Café anbringen dürfte, müssen die Stühle außerdem noch schnell trocken zu wischen sein, sagt Streuf, der den Stühlen allerdings auch selbst nicht das hübscheste Aussehen attestiert und in Aussicht stellt, neue Wege bei der Außenbestuhlung zu gehen. Aktuell jedoch seien die durch die Monet-Ausstellung angehäuften Geldreserven längst wieder verzehrt - eben wegen der Bauarbeiten am Turmhof und deshalb ausbleibender Einnahmen.

Sein großer Ärger ist aber ein ganz anderer: Denn seit das neue Pflaster am Turmhof liegt, läuft das Regenwasser unkontrolliert in die Bierklappe. Streuf spricht von der Verwendung eines falschen Fugenmaterials, fehlenden Drainagen, fehlender Gebäudeabdichtung und dem Abbruch einer 30 Zentimeter dicken Betonplatte, die zuvor für Schutz vor dem Wasser gesorgt habe.

Vorwürfe, die die Stadt zurückweist. Denn die Abdichtung hätte der Pächter selbst veranlassen müssen und die Fugen bräuchten nun einmal Zeit, um sich zu setzen. Streuf jedoch habe - auch um den Fußboden im Café vor Körnern zu schützen - so stark gefegt, dass die Fugen bis zu zwei Zentimeter tief schlicht weggekratzt seien.

Das mit den Fugen verhält sich Streuf zufolge ganz anders: Wer sonntags das Museum besuche, könne das doch nur deshalb unbeschwert tun, weil "fleißige Bienchen" die an Wochenenden reichlich auf dem Turmhof anfallenden Scherben sowie weiteren Unrat entfernten. Streuf: "Dann bekommt man noch zu hören, man hätte das Fugenmaterial wieder aus den Fugen gekehrt."

Das Pflaster selbst hätten die Anlieger sowieso nicht gewünscht. Streuf nennt es ein Geschenk - von Oberbürgermeister Peter Jung an Museumsdirektor Gerhard Finckh.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort