Jugendzentren: Am Samstag wird an der Tesche demonstriert

Angesichts der Sparpläne sieht der Verein Ladenkirche seine jahrelange Arbeit in Gefahr.

Vohwinkel. Sie sind besorgt, sie fühlen sich ohnmächtig, und sie sind wütend: Der Protest der Vohwinkeler gegen die drohende Kürzung des Angebots ihrer Jugendzentren hält an. Wie berichtet, betreffen die Einsparungen im städtischen Fachbereich Jugend und Freizeit insbesondere den Wuppertaler Westen. Dort sollen 1,6 Stellen wegfallen, was eine erhebliche Einschränkung für das Jugend- und Begegnungszentrum (Jub’s) Vohwinkeler Feld bedeuten könnte.

Am Samstagvormittag (2. April) wird erneut gegen die Sparpläne und für den Erhalt beider Jugendzentren im Vohwinkeler Norden demonstriert. Start ist um 11 Uhr am Treffpunkt Tesche, Nathrather Straße 76, von wo aus es in Richtung Jub’s an der Waldkampfbahn 8 geht. Dort wollen sich um 11 Uhr ebenfalls Teilnehmer am gemeinsamen Marsch durch den Stadtteil treffen.

Doch nicht nur Kinder und Jugendliche protestieren. Scharfe Kritik an den geplanten Kürzungen kommt auch vom Verein Ladenkirche, der das Jub’s seit 18 Jahren regelmäßig personell und finanziell unterstützt. Dort werden die Sparpläne als „Ohrfeige“ für bürgerschaftliches Engagement empfunden: „Wenn wegen des drohenden Rückzugs der Stadt das Angebot dieses Hauses reduziert werden sollte, käme das einer Schließung gleich“, sagt Karl-Heinz Konnertz vom Vorstand des Vereins Ladenkirche, der 1993 in der Evangelischen Kirchengemeinde Vohwinkel gegründet wurde und als dritter Träger des Jub’s — neben Diakonie und Stadt — die örtliche Kinder- und Jugendarbeit unterstützt. Im Laufe der vergangenen 18 Jahre habe man rund 150 000 Euro beigesteuert, abgesehen vom personellen Einsatz.

„Zurzeit unterstützen wir das Jub’s mit jährlich 6000 Euro“, ergänzt Vorstandsmitglied Wolfgang Adams, „und wenn es mal einen Engpass gibt, steuern wir auch außer der Reihe Geld bei. Aber irgendwann ist auch bei uns das Ende erreicht.“ Die sieben aktiven Mitglieder fühlen sich im Stich gelassen: „Wenn hier keine Aktivitäten mehr stattfinden, haben wir auch kaum noch Möglichkeiten, Spenden einzuwerben“, sagt Wolfgang Adams. Schon jetzt sei es schwierig, das Geld zusammen zu bekommen.

Sollten die Sparpläne im Mai vom Rat der Stadt beschlossen werden, befürchtet der Verein, dass das Personal aus dem Jub’s abgezogen und die Einrichtung womöglich nur noch als Schüler-Café mit einer Honorarkraft an zwei, drei Tagen pro Woche offen gehalten würde. „Es soll also hier im Jub’s keinen hauptamtlichen Ansprechpartner der Stadt mehr geben“, sagt Konnertz: „Das kann nicht funktionieren, dann kann man gleich zumachen.“

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