Schüler-Infotage: Studieren, was Spaß macht

Abiturienten informieren sich an der Bergischen Universität über Studiengänge.

Wuppertal. Es war Liebe auf den ersten Stadtbummel. Als Victoria Ritschel (19) aus Ratingen das erste Mal durch die Elberfelder Innenstadt schlenderte, war für sie klar, dass sie in der Schwebebahn-Stadt studieren will. "Ich mag Wuppertal als Stadt sehr gerne und das Studienangebot an der Uni hat mich überzeugt", sagt sie. Im Frühjahr wird die 19-Jährige ihr Abitur machen und dann Biologie und Sport studieren.

So wie Victoria haben sich am Montagnachmittag zahlreiche Oberstufenschüler über ihr künftiges Studium an der Bergischen Universität informiert. Der Info-Tag war der Auftakt einer zweiwöchigen Veranstaltungsreihe. Die sechs geladenen Absolventen der Bergischen Universität Nadine Brückner (Lehrerin), Sebastian Grote (Bauingenieur), Birgit Siekmann (Geschichtsprofessorin), Michaela Wirtz (Chemikerin), Ralf Stuckamp (Sicherheitstechniker) und Michael Cyrson (Industriedesigner) antworteten den "Studenten in spe" auf Fragen rund ums Studium und das Berufsleben.

Schon die Entscheidung nicht eine Ausbildung, sondern ein Studium zu ergreifen, wertet Moderator und Mathematik-Professor Andreas Frommer als gute Entscheidung. "Ein Studium schafft die Basis für das ganze Leben. Es bildet die Elite der Gesellschaft aus", stimmt Frommer die Noch-Schüler ein.
Da nickt Geschichtsprofessorin Siekmann nur zustimmend mit dem Kopf und berichtet von ihrer eigenen Studienwahl: Als Abiturientin wollte sie eigentlich eine Ausbildung zur Werbekauffrau machen. Aber schon bei ihrem ersten Vorstellungsgespräch in einer Agentur machte ihr der damalige Chef klar, dass ihre Vorstellung von dem Berufsbild nichts mit der Arbeitsrealität zutun hätte. "Studieren Sie lieber Germanistik oder Politik und werden Sie Journalistin", so der Tipp des Werbefachmanns.

Auch wenn Siekmann den Bürostuhl in einer Redaktion schlussendlich doch gegen den Hörsaal getauscht hat, rät sie jungen Leuten seither bloß einen Beruf nach ihren persönlichen Neigungen zu wählen. "Nur weil vielleicht Steuerberater gesucht werden, sollten Sie es nicht werden, denn wenn Sie keinen Spaß an ihrem Beruf haben, sind schlecht in Ihrem Fach", wendet sie sich sehr persönlich an die jungen Zuhörer.

Ob Christine Kunz und Linda Sonnborn (beide 18) aus Remscheid wirklich Mathematik studieren wollen, überlegen sie sich daraufhin noch ein Mal. Denn: "Zeit im falschen Studium wollen wir nicht verbummeln."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort