Ronsdorfer will Leben retten

Volker Leonhard unterstützt Hilfsorganisation Sea-Eye vor Libyen.

Ronsdorfer will Leben retten
Foto: Leonhard

Wuppertal. Ein Mittel gegen Seekrankheit hat Volker Leonhard bereits, auch seinen Impfschutz hat der 59-jährige Maschinenbau-Ingenieur schon auffrischen lassen. Nun startet er bald zu seiner Rettungsmission im Auftrag der Hilfsorganisation „Sea Eye“: Am Samstag legt der Ronsdorfer von Malta aus mit einem Boot zu einem 14-tägigen Rettungseinsatz vor der libyschen Küste ab. „Ich freue mich auf den Einsatz“, sagt Leonhard, der für die ehrenamtliche Mission einen Teil seines Urlaubs opfert.

Ronsdorfer will Leben retten
Foto: sea-eye.org

Auf dem 26 Meter großen Schiff „Seefuchs“ wird Leonhard als Maschinist arbeiten und für die Logistik auf dem ehemaligen DDR-Schiffkutter Verantwortung tragen. Für ihn selbst ist es der erste Einsatz dieser Art im Mittelmeer, normalerweise ist er Leiter des Produktionsbereichs der Kraftwerke der Stadtwerke. Durch den Bericht über den Elberfelder Arzt Achim Stein hatte er von den Aktionen der Hilfsorganisation „Sea Eye“ erfahren. Die Schilderungen seien so beeindruckend gewesen, dass er sich zum Mitmachen entschlossen habe. Im Frühjahr hatte er sich beworben, jetzt geht es los.

Die Crew zählt elf Leute. Sollte es zu Seenotrettungseinsätzen kommen, wird der Ronsdorfer eher im Hintergrund bleiben. Der „Seefuchs“ hält bewusst Abstand zu den Flüchtlingen, damit keiner versucht, schwimmend zum Schiff zu kommen. Über ein von der „Seefuchs“ ausgesetztes Beiboot sollen stattdessen Kontakt zu den Geflüchteten gesucht und erste Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden.

Das Beiboot sorgt dafür, dass die Notleidenden mit Wasser und Schwimmwesten versorgt werden, bis ein anderes Schiff kommt, dass die Flüchtlinge aufnehmen und in ein Lager auf die italienische Insel Lampedusa bringen kann. Der „Seefuchs“ ist nicht zum Transport von Flüchtlingen ausgerüstet. „Es geht darum, die Menschen vor dem Ertrinken zu retten“, sagt Leonhard. Schließlich befänden sich oft hunderte Menschen auf den kleinen Booten. Die Hilfsorganisation „Sea Eye“ sei „eigentlich unpolitisch“.

Den zuletzt laut gewordenen Vorwurf, die privaten Seenotretter arbeiteten den Schleppern in die Hände, weist der 59-Jährige zurück. „Untersuchungen haben ergeben, dass das nicht so ist“, sagt er. Zudem arbeite man mit der italienischen Küstenwache zusammen, von wo die Einsätze koordiniert werden.

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