"Polarisierend" - Ein Hase mischt das Krippenfest auf

Die Jungen Liberalen traten im Kostüm gegen den Schuldenwahnsinn an.

Elberfeld. Wenn Bugs Bunny auf die Straße geht und damit gleichsam zum Roadrunner mutiert, sollte Weihnachten eigentlich ferner liegen als ein Junggesellenabschied. Die Jungen Liberalen (Julis) aber legten am Freitag als frühe Brüter schon mal ein Osterei, indem sie im Häschenkostüm auf die Alte Freiheit hüpften, um über die schräge Maskerade auf eine nationale Schieflage aufmerksam zu machen: „Heute schon an morgen denken und endlich aufhören, Schulden zu machen!“

Nun muss man anmerken, dass mit Philipp Bergmann nur ein „Juli“ den Hoppelhasen mimte. Das Kostüm fürs passende Weibchen habe es gegeben, doch sei die Dame verhindert. Bergmann trägt mit Fassung, dass der rosa Plüschanzug mit angenähter Möhre ebenso gut ein Querschläger vom Christopher Street Day sein könnte. Ihn reizt an der Aktion, „dass sie polarisiert“. Schließlich passt Hase zum Christkind wie Kamel zum Nadelöhr, muss man also erst einmal nachdenken, was die langen Ohren neben dem Backfisch zu suchen haben.

Juli-Kreisvorsitzende Jeanine Weiss verweist zur Klärung auf einen Flyer. 25.000 Euro Miese pro Kopf durch die Schulden von Bund, Ländern und Kommunen, so steht es dort mahnend. Die Botschaft richte sich vor allem an junge Leute, sagt sie. Ein langfristiges Denken müsse besonders in deren Köpfen verankert werden, die Lösungsansätze seien im Programm der Liberalen niedergelegt. Nun sind „konsequenter Subventionsabbau“ oder „eine intelligente Kürzung von Ausgaben“ nicht die erregenden Partythemen, mit denen sich die Jugend spontan identifiziert. Aber wie sagt Bergmann? Polarisieren. Und seltsam, es funktioniert — auch mit dem FDP-Klassiker „Studiengebühren“.

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