Karriere Petrus-Kardiologie hat neuen Chef

Barmen. · Gründungsväter Hubertus Heuer und Nicolaus Reifart übergeben an Jan-Erik Gülker.

 Prof.  Hubertus  Heuer (l.) und Prof.  Nicolaus  Reifart (r.) überreichten den Staffelstab der Kardiologie an Dr. Jan-Erik Gülker.

Prof.  Hubertus  Heuer (l.) und Prof.  Nicolaus  Reifart (r.) überreichten den Staffelstab der Kardiologie an Dr. Jan-Erik Gülker.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Gründungsväter der Kardiologie am Petrus-Krankenhaus haben den Staffelstab am Mittwoch an ihren Nachfolger übergeben: Bei einer kleinen Feierstunde verabschiedeten sich Professor Nicolaus Reifart (70) und Professor Hubertus Heuer (69) von den Mitarbeitern der Kardiologie, die gleichzeitig Nachfolger Dr. Jan-Erik Gülker (44) als neuen Chefarzt willkommen hießen. Außerdem wurden die gerade neu gebauten Kathetermessplätze vorgestellt, die im April in Betrieb genommen werden sollen.

Kassen wurden vom Aufbau einer neuen Kardiologie überzeugt

Im Jahr 2014 habe sich der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef, zu dem auch das Petrus-Krankenhaus gehört, finanziell in einer schwierigen Lage befunden, erinnert sich der ehemalige Geschäftsführer Michael Dohmann. „Da haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, was man tun kann, um das Petrus-Krankenhaus nach vorne zu bringen.“ Die Klinik habe über eine riesige Geriatrie verfügt, aber keine kardiologischen Möglichkeiten. „Dabei hat jeder dritte Patient in der Geriatrie kardiologische Erkrankungen“, sagt Dohmann. Doch die Pläne, neben dem Helios- und Bethesda-Krankenhaus eine dritte kardiologische Klinik in Wuppertal zu eröffnen, seien bei den Krankenkassen auf Skepsis gestoßen. Dann habe man aber Reifert und Heuer für den Aufbau der Kardiologie gewinnen können. „Reifert war für uns als Kardiologe mit bundesweitem Ruf ein Riesengewinn“, sagt Dohmann. Und Heuer hatte das Herzzentrum des St. Johannes-Hospitals in Dortmund aufgebaut und habe genau die passende Erfahrung mitgebracht. Das Gesamtkonzept, zu dem auch die Integration einer kardiologischen Praxis gehörte, habe schließlich die Kostenträger überzeugt. Der Grundgedanke: „Wir führen keine Intervention durch, die nicht unbedingt notwendig für den Patienten ist“, sagt Dohmann.

Heuer habe versprochen, man werde den Aufbau der Kardiologie genauso schaffen, wie es in Dortmund schon gelungen sei. Und Reifert habe versichert: „Wir bringen das Ding hier zum Fliegen.“ Das Versprechen hätten sie gehalten – und als neueste Frucht der Arbeit könnten im April die neuen Kathetermessplätze in Betrieb genommen werden, so Dohmann.

Als sie sich an den Aufbau der Klinik gemacht hätten, habe es „katastrophal“ im Gebäudebereich ausgesehen, erinnert sich Hubertus Heuer. „Wir hatten kein Gebäude, keine Geräte und kein Personal.“ Doch mit einem sehr engagierten Team sei der Aufbau gelungen. „Wir hatten einen direkten Draht zwischen Schwestern, Pflegern und Stationsärzten“, sagt Heuer. Jeder habe sich reingehängt und auch mal länger gearbeitet, wenn es nötig gewesen sei. „Mir hat fast jeder Tag hier absoluten Spaß gemacht“, sagt Heuer, der vor seinem Medizinstudium Atomphysik studiert und viele Hobbys hat. „Wir hatten eine flache Hierarchie und das hat sich absolut bezahlt gemacht, vor allem für die Motivation aller“, ergänzt Nicolaus Reifart.

„Für mich ist es ein freudiges Ereignis, in die Fußstapfen so renommierter Kollegen zu treten“, sagt der neue Chefarzt Jan-Erik Gülker. Er habe mit Heuer schon in Dortmund zusammengearbeitet und werde eine enge Kooperation mit den Kollegen anstreben, genauso mit denen der Helios-Klinik, wo er auch schon tätig war. Die Kardiologie am Petrus-Krankenhaus sei mittelgroß, bei schwierigen Fällen werde man Patienten an das deutlich größere Herzzentrum in Dortmund verweisen. Doch mit den neuen Kathetermessplätzen sei auch am Petrus-Krankenhaus vieles möglich, von der Behandlung von Infarkten, über Herzrhythmusstörungen bis hin zu Vorhofverschlüssen. Der neue „Hybrid-Operationssaal“ nebenan ermögliche zudem eine enge Zusammenarbeit von Gefäßchirurgen, Operateuren und Kardiologen.

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