Konjunktur-Millionen für die Müngstener Brücke?

Das bergische Wahrzeichen braucht eine General-Sanierung. Jürgen Kucharczyk, SPD-Bundestags-Abgeordneter, bringt dafür eine Finanz-Spritze aus Berlin ins Spiel.

Wuppertal/Müngsten. Noch sind die Konjunktur-Milliarden in Berlin gar nicht beschlossen - im Geiste ausgegeben sind sie aber wahrscheinlich schon vielfach. Auch in Wuppertal und seinen Nachbarstädten.

Im Bergischen Großstädtedreieck gehören nämlich nicht nur Schulen, Sporthallen, Straßen und Bahnhöfe zu den Objekten, die dringend Geld für eine Sanierung brauchen könnten: Mit der 111 Jahre alten Müngstener Brücke zählt ausgerechnet eines der bergischen Wahrzeichen zu den Problemkindern.

Allerdings geht es hier um mehr: "Mir ist wichtig, dass wir den bergischen Eisenbahnring fit kriegen", sagt SPD-Bundestagsabgeordneter Jürgen Kucharczyk - "insbesondere die Müngstener Brücke." Denn sollte es einmal zu einer Lastbeschränkung oder sogar Sperrung aus statischen Gründen kommen, wäre die wichtige Bahnverbindung Wuppertal-Remscheid-Solingen mit Anschluss an Düsseldorf und Köln am Ende - ein schwerer Schlag nicht nur für die vielen Pendler aus dem Bergischen in die Rheinschiene.

Zwar wurden Schienen und Gleisbefestigung auf der Stahlbrücke in den letzten Jahren erneuert, doch ist eine Durchsanierung samt Entrostung und komplettem Neuanstrich im Grunde seit Jahren überfällig - und die Deutsche Bahn hat immer wieder klar gemacht, dass sie die dafür nötige, voraussichtlich deutlich zweistellige Millionensumme aus Rentabilitätsgründen nicht aufbringen wird.

Gibt es nun eine Chance im Rahmen der angekündigten Konjunkturpakete? "Wir haben die Sanierung der Brücke bei meinem Gespräch mit Verkehrsminister Tiefensee und seinem Parlamentarischen Staatssekretär Ende November zwar angesprochen", sagt Kucharczyk - aber damals sei von einem Konjunkturprogramm noch nicht die Rede gewesen.

"Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man nun überlegt, ein solches Programm für die Sanierung zu nutzen." Der SPD-Abgeordnete für Remscheid, Solingen und Cronenberg will das Thema daher erneut in Berlin auf den Tisch bringen. "Das muss ich aber mit dem Minister selbst besprechen."

Dass die Sorgen aus dem Bergischen bei der Bundesregierung bekannt seien, steht für Kucharczyk fest: "Die Ernsthaftigkeit des Problems ist präsent. Allerdings muss das Land bei einer Umsetzung auf jeden Fall mitziehen."

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