Wuppertal-Barmen Fachschule für Wirtschaft wird 25

Bildungseinrichtung an der Diesterwegstraße beging Jubiläum. Bislang haben sich dort 800 Frauen und Männer weitergebildet.

Wuppertal-Barmen: Fachschule für Wirtschaft wird 25
Foto: Andreas Fischer

Barmen. „Noch vor 25 Jahren hatten wir im kaufmännischen Bereich nach der Grundausbildung eine Lücke“, erinnert sich Bernd Ackermann. Die sogenannten ausgebildeten Kaufmannsgehilfen blickten nach der Schullaufbahn in Sachen Weiterbildung, so Ackermann, in ein „tiefes Loch“. Neben der Einschreibung an einer Universität „bot der Staat gar nichts an, um sich im kaufmännischen Bereich weiterzubilden“.

Es war die Geburtsstunde der Fachschule für Wirtschaft des Berufskollegs Barmen Europaschule: „Wir haben damals die juristische Möglichkeit genutzt, um eine Fachschule einzurichten, die der Technikerausbildung bei den Gewerblichen entspricht“, erzählt Bernd Ackermann, der sich als ehemaliger Bildungsgangleiter an diese Zeit erinnert. Am Samstag haben Ehemalige und Aktive das Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen der Fachschule in der Aula an der Diesterwegstraße gefeiert.

„In der Regel bilden sich bei uns junge Menschen weiter, die bereits im kaufmännischen Beruf tätig sind. Wir arbeiten eng mit den Unternehmen zusammen, wodurch der Praxisbezug eine hohe Bedeutung erhält“, erklärt die Abteilungsleiterin für Weiterbildung des Berufskollegs, Claudia Pütz. Für die Absolventen bedeutet ein Abschluss eine schöne Aufstiegsmöglichkeit in die mittleren Führungsetagen. „Gleichzeitig bleiben die Studierenden in ihren Unternehmen, so dass auf beiden Seiten eine Win-win-Situation entsteht.“ Trotzdem, so Pütz, stelle sie immer wieder fest, dass dieser Schultyp kaum bekannt sei. „Nur zehn Prozent jedes Jahrgangs bilden sich weiter.“

Wie die praxisnahe Projektarbeit des Studiengangs der Fachschule für Wirtschaft aussehen kann, das zeigen Studierende des Bildungsgangs zum Betriebswirt in einem von ihnen entwickelten Konfliktmanagement. Damit wollen sie Wege aus Konflikten zwischen Unternehmen weisen, können diese doch für die Firmen mitunter schnell sehr teuer werden.

Bei der Einführung der Fachschule für Wirtschaft hatte es rund 5000 Studierende in ganz Nordrhein-Westfalen gegeben. Die Anmeldezahlen seien seitdem relativ konstant geblieben, heißt es. Erst im Januar sind 30 Absolventen feierlich verabschiedet worden.

Aktuell bilden sich 130 Studierende in unterschiedlichen Semestern am Barmer Berufskolleg weiter. Neben einer kurzen Zeitreise durch die Historie der Fachschule und Einblicken in die jüngsten Entwicklungen des Studienganges kommen in einer Podiumsdiskussion Absolventen der Jahrgänge 1991/92 bis 2016/17 selbst zu Wort.

Unter ihnen ist auch Katja Wolf, die verrät, warum sie sich vor einigen Jahren für eine Weiterbildung zur Betriebswirtin entschieden hat: „Ich hatte eine klassische Sachbearbeiterstelle, wenig Geld und einen Sohn. Trotzdem wollte ich mich weiterentwickeln - das sollte nicht die letzte Stufe gewesen sein. Die Fachschule bot mir eine gute Möglichkeit, um Familie und Beruf miteinander zu vereinen“, erzählt sie.

Belastbarkeit, Flexibilität und Zeitmanagement seien die Voraussetzungen dafür, um einen Abschluss der Fachschule erfolgreich erzielen zu können.

„Immerhin machen das alle in ihrer Freizeit“, betont Claudia Pütz. So gab es am Samstag für Ausbilder und Absolventen gleich doppelten Grund zum Feiern. Abgerundet wurde der Festakt von Musik der Ilona Ludwig Band.

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