Buga: Es fehlt Geld für die Studie

Der Auftrag für die Machbarkeitsstudie soll vor Weihnachten rausgehen. Es werden noch dringend Unterstützer gesucht.

Buga: Es fehlt Geld für die Studie
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Jochen Sandner kannte Wuppertal lange nur vom Zug aus und nahm die Stadt vor allem als langes enges Tal wahr. Inzwischen hat der Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) Wuppertal besser kennengelernt und festgestellt: „Von den Höhen sieht die Stadt ganz anders aus.“ Er habe erlebt, wie viel Grün es in der Stadt gibt. Diesen Effekt könnte die Bundesgartenschau (Buga) im Jahr 2025 noch verstärken — wenn das Grün der Hügel zu einem ganzen Grün-Netzwerk in der Stadt verbunden wird. Diesen Ansatz findet jedenfalls Jochen Sandner „hervorragend“.

„Bei einer Buga geht es immer um integrierte Stadtentwicklung“, erklärt er. Wuppertal habe in seinem Programm Wuppertal 2025 „ein Füllhorn an Ideen“, da passe eine Buga gut hinein. Deshalb hat die DBG Wuppertal auch ermutigt, den Weg zu einer Gartenschau weiter zu beschreiten.

Der nächste Schritt ist eine Machbarkeitsstudie, bei der ein Planungsbüro die gestalterischen und finanziellen Möglichkeiten prüft. Wuppertal hat die Aufgabe ausgeschrieben, noch vor Weihnachten soll ein Büro beauftragt werden. Mit Kosten von 160 000 Euro rechnete die Stadt. Derzeit liegen Angebote vor, die noch etwas darüber liegen.

Das Geld kann die Stadt nicht aufbringen, daher sind Sponsoren gefragt. Einen großen Teil habe man bereits zusammen, sagt Stadtkämmerer Johannes Slawig (CDU). Dankbar ist er, dass sich unter anderem Gesellschaften im Bereich der Stadt stark engagieren, aber auch private Unterstützer. Noch gibt es einen niedrigen fünfstelligen Fehlbetrag: „Wir bemühen uns, das Geld zusammenzubekommen. Ich glaube auch, dass uns das gelingen wird“, sagt Slawig. Auch Oberbürgermeister Andreas Mucke sagt: „Ich bin zuversichtlich. Die Buga ist eine einmalige Chance für Wuppertal — für die Stadtentwicklung und das Stadtmarketing. Das sind schlagende Argumente.“

Die Zeit drängt, denn noch vor Weihnachten soll der Auftrag vergeben werden. Im Juli 2018 soll der Rat entscheiden, ob sich die Stadt bewirbt. Bereits im April soll das Finanzkonzept fertig sein, damit Verwaltung und Politik genug Zeit zur Beratung haben.

Angaben zur Finanzierung sind im Vorfeld schwierig. Jochen Sandner erklärt, dass bei einer Buga in zwei Bereichen Kosten entstehen: Einerseits dauerhafte Investitionen, diese lägen durchschnittlich zwischen 40 und 100 Millionen Euro. Dafür müsse die Stadt Fördermittel bei Land, Bund und EU einwerben, aber auch einen Eigenanteil leisten.

Der zweite Kostenfaktor sei die eigentliche Durchführung der Schau. Die Kosten dafür lägen bei 40 bis 50 Millionen Euro. Ein größerer Teil komme durch Eintritt, Verpachtung und Sponsoring herein, doch auch hier müsse die Stadt einen Anteil übernehmen — je nach Besucherzahlen.

Beschließt der Rat im Juli die Bewerbung, könne die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft schnell entscheiden, kündigt Sandner an. Man werde die Studie eng begleiten, dann nur wenige Wochen für die finale Prüfung der Bewerbung brauchen. Sieben Jahre hätte Wuppertal Zeit: Im April 2025 muss alles fertig sein.

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