Zwei neue Schulen, eine neue Struktur

Die vierte Gesamtschule und die zweite Sekundarschule starten im Sommer.

Zwei neue Schulen, eine neue Struktur
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Neuss. Die wohl letzten großen Einschnitte in die Neusser Schullandschaft hat die Politik im vergangenen Jahr beschlossen. An den Anmeldeterminen für die weiterführenden Schulen am 10., 11. und 12. Februar können Eltern für ihre Kinder zwei neue Schulen in der Stadt auswählen:

Im Sommer nehmen — sollte die vorgegebene Zahl der Schüler erreicht werden — die vierte Gesamtschule in Norf und die zweite Sekundarschule an der Weberstraße ihren Betrieb auf. Am Donnerstag stellten die beiden Projektteams, die sich auch um die Schulleitung bewerben, ihre Konzepte vor.

Wie in den Jahren zuvor werden für die neuen Schulen andere sukzessiv auslaufen. An der Weberstraße sind es die Realschule Süd und die Maximilian-Kolbe-Hauptschule, in Norf weicht Stück für Stück die Ganztagsrealschule. Ab Sommer wird dann nur noch eine Realschule, die in Holzheim, und keine Hauptschule mehr Schüler aufnehmen.

Erst im Sommer 2013 hat die erste Sekundarschule an der Gnadentaler Allee ihren Betrieb aufgenommen, die dritte Gesamtschule in der Nordstadt startete im Sommer 2011. Nach wie vor müssen an den Gesamtschulen Kinder abgewiesen werden.

Mit der Errichtung der beiden neuen Schulen des längeren gemeinsamen Lernens sei „ein Meilenstein hin zum zweigliedrigen Schulsystem“ erreicht, sagte Schuldezernentin Christiane Zangs am Donnerstag. Die Struktur von Gymnasien mit Abitur nach acht Jahren sowie den Gesamtschulen und Sekundarschulen, die — die Sekundarschule über eine Kooperation mit dem Alexander-von-Humboldt-Gymnasium — das alte G 9-Abitur anbieten, mache sie sehr stolz. „Neuss ist die erste Stadt dieser Größe, die diese Entwicklung so schnell umsetzt“, sagte sie.

Die Gesamtschule Norf entsteht in den Räumlichkeiten der Ganztagsrealschule, die sukzessive ausläuft. Saga Sjölung, stellvertretende Schulleiterin der Realschule Süd, und Uli Burk, seit 16 Jahren an der Janusz-Korczak-Gesamtschule tätig, stellen das Projektteam. „Wir wollen Europaschule werden“, sagt Burk.

Dazu gehört ein Schwerpunkt in Fremdsprachen. Zweite Säule werde, so Saga Sjölund, eine naturwissenschaftliche Ausrichtung, Kooperationen mit heimischen Firmen seien geplant. Schwächere Schüler zu föder, die starken zu fordern sei das Ziel. Die Gesamtschule wird wie die Sekundarschule eine inklusive Schule mit Klassen, in denen behinderte und nicht-behinderte Kinder gemeinsam lernen.

An der Weberstraße planen Karin Steinmann-Exner, Lehrerin an der Realschule Südstadt, und Jochen Reif, Hauptschulleiter in Mönchengladbach, den Aufbau der neuen Schule. Sie können auf die beste Schüler-Lehrer-Relation verweisen. An vier von fünf Tagen wird im Ganztag unterrichtet. Den Schwerpunkt legen beide Lehrer auf die Anleitung zum eigenständigen Lernen. „Förderbedarf hat jedes Kind“, sagt Jochen Reif.

Weitere Infos unter Telefon 01575 7042 886 (Gesamtschule) und 01575 7042 885 (Sekundarschule).

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