Stadt: Keine Heime für Jugendhilfe

Externe Betreuung ist besser und günstiger.

Grevenbroich. Eine Betreuung von jungen Leuten mit Hilfebedarf in städtischen Jugendhilfe-Einrichtungen würde Grevenbroich teurer zu stehen kommen als die bisherige Unterbringung in externen Heimen — und sie wäre in vielen Fällen nicht sinnvoll. Das erklärte die Stadtverwaltung jetzt im Jugendhilfeausschuss. Den Anstoß hatte die ABG-Fraktion gegeben: Sie hatte beantragt, dass die Verwaltung die Kosten für eine Unterbringung in eigenen Einrichtungen, die erst geschaffen werden müssen, ermitteln soll. Die ABG sah mögliches Einsparpotenzial — doch die Zahlen aus dem Rathaus sprechen eine andere Sprache.

Die Stadt zahlt für die Heim-Unterbringung von 100 Jugendlichen und jungen Erwachsenen insgesamt rund 4,89 Millionen Euro im Jahr, erklärte Karin Unverhau vom Fachbereich Jugend. Würde Grevenbroich selbst eine Regelgruppe mit neun Bewohnern und fünf Pädagogen einrichten, müsste sie je Platz rund 56 000 Euro aufwenden — und damit mehr als die bislang durchschnittlich 48 900 Euro. Mehrere andere Städte hätten sich aus Kostengründen mittlerweile gegen eine Betreuung in eigenen Einrichtungen entschieden, so Unverhau.

Die Fachdienstleiterin nannte weitere Gründe, die gegen städtische Heime sprechen würden. In vielen Fällen sei es ratsam, Jugendliche mit Problemen außerhalb der Stadt unterzubringen, um sie ihrem bisherigen sozialen Umfeld entziehen zu können. Daher sei es von Vorteil, auf mehrere unterschiedliche Einrichtungen zurückgreifen zu können, um ein vielfältiges Angebot zu haben. cso-

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