Groß-Investition in Dormagen Baustart für Logistikzentrum

Dormagen · Das deutsche Großunternehmen Dietz AG hat begonnen, auf dem ehemaligen Gelände von Fiege&Bertoli einen Hallenkomplex für ein Logistikunternehmen zu errichten. Unklar ist die Belastung für die B9.

 Auf dem riesigen Gelände an der Düsseldorfer Straße rollen jetzt die Bagger an, ein Logistikzentrum entsteht.

Auf dem riesigen Gelände an der Düsseldorfer Straße rollen jetzt die Bagger an, ein Logistikzentrum entsteht.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Die Bagger sind angerollt und haben ihre Arbeit begonnen. Autofahrer, die täglich auf der Bundesstraße 9 unterwegs sind, sehen, dass endlich etwas passiert auf dem ehemaligen Gelände von Fiege&Bertoli, einem großen Betrieb für Beton- und Natursteine. Dort an der Düsseldorfer Straße wird einer der größten deutschen Immobilienkonzerne, die Dietz AG mit Sitz in Bensheim, ein Logistikcenter errichten. Zur Einordnung: Es wird ein um rund 6000 Quadratmeter größerer Hallenkomplex als das nur wenige hundert Meter entfernte Sortiercentrum des Online-Riesen Amazon.

Nach Angaben von Vorstand Wolfgang Dietz ist der Kauf des Areals im vergangenen Jahr über die Bühne gegangen.

Der Eigentümer als Investor
wird die Hallen weitervermieten

Der Standort nahe Düsseldorf und Köln, an einer Bundesstraße mit nahem Zugriff zur A 46 und A 57, hat das Unternehmen angesprochen. Wer dort künftig sein Geschäft betreibt, ist zurzeit ungewiss. „Wir haben die Fläche jetzt erst an den Markt gebracht.“ Geplant sind drei eigenständige Hallen, wie es jedoch letztlich am Ende dort aussehen wird, ist unklar. „Das ist immer ein Prozess“, erklärt Dietz, „kein Kunde nimmt ein Objekt letztlich so wie es mal geplant war.“ Klar ist, dass das Logistikzentrum, das im ersten Quartal nächsten Jahres fertig sein soll, im Besitz von Dietz bleiben wird. „Wir bleiben in der Regel Eigentümer und sind ein klassischer Investor.“

Mit der Dietz AG wird der Bereich an der B9 nach Aldi und Amazon ein drittes großes Unternehmen beherbergen, wo Logistik und Transport das Geschäftsfeld sind. Und damit Verkehr auslösen. Ein sensibles Thema, das zuletzt rund um die Probleme mit Amazon für reichlich Wirbel und Ärger gesorgt hat. „Das ist Wolfgang Dietz bewusst: „Wir sind ein deutsches mittelständisches Unternehmen. Wir machen uns schon Gedanken darüber, wo wir hingehen, wie dort die Situation ist. Wir achten bei der Standortwahl darauf, dass das Gelände nicht an ein Wohngebiet grenzt. Sicher ist, dass wir unser Gelände nicht bis zum Anschlag ausreizen werden.“ Nach Angaben der Stadt sind an den Hallen 34 Andockstationen und 14 Warteplätze vorgesehen. Dietz selbst spricht von 35 Lkw-Abstellplätzen, „hinzu kommen 160 Pkw-Parkplätze“.

In den vergangenen Jahren war es immer wieder zu Problemen gekommen. Weil Fahrer, die auf die Abfertigung bei Amazon warteten, sich in benachbarte Straßen stellten, dort aber auch über Nacht standen und reichlich Unrat hinterließen. Aber auch die Bustransporte von Beschäftigten durch Wohngebiete sorgten für Unmut. Mit Blick auf die kommende Logistik-Ansiedlung, aber ebenso auf die Entwicklung an der Sachtlebenstraße, hatte die CDU um eine Einschätzung der künftigen Verkehrssituation auf der B9 gebeten. In einer Antwort darauf erklärt die Stadt, dass sie den „steigenden Druck auf die Hauptverkehrsstraßen durch die sich verändernde Logistikbranche“ sehe. Da derzeit nicht absehbar sei, wann der sechsstreifige Ausbau als auch der neue Autobahnanschluss der A 57 erfolgt, werde die Verwaltung noch mal die Belastbarkeit der B9 prüfen lassen. Es sei inzwischen aber auch so, dass bei Ansiedlungen die Unternehmen auf ihrem Gelände Bereitstellungsplätze ausweisen müssen. Aber Verkehrsgutachten für die Vorhaben auf Fiege&Bertoli und an der Sachtlebenstraße hätten eine „leistungsfähige Verkehrsabwicklung mit deutlichen Knotenreserven im Netz“ ergeben. Bei dem Dietz-Vorhaben werde die Erschließung nicht über die B9, sondern über eine Planstraße mit Anbindung an die Edisonstraße erfolgen.

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