Infizierte Tiere in Dormagen Fuchsräude-Fälle beunruhigen Dormagener

Dormagen. · Jäger warnen vor der Krankheit. Fünf Füchse sollen in Zons bereits gestorben sein.

 Ein Fuchs in einem Waldgebiet. In Dormagen können die Tiere derzeit mit gefährlichen Krätzemilben infiziert sein. Es besteht eine hohe Ansteckungsgefahr für Hunde.

Ein Fuchs in einem Waldgebiet. In Dormagen können die Tiere derzeit mit gefährlichen Krätzemilben infiziert sein. Es besteht eine hohe Ansteckungsgefahr für Hunde.

Foto: picture alliance / blickwinkel/M/McPHOTO/A. Trunk

Ein Foto von einem toten Fuchs reichte aus, und plötzlich war die Dormagener Facebook-Gemeinschaft in Aufruhr. Die Nachricht in der Gruppe „Nette Dormagener“: Offenbar sind einige wilde Tiere in der Region mit Fuchsräude infiziert und nun an der meist tödlich verlaufenden Hautkrankheit gestorben. Auch eine Hundehalterin und ihre beiden Tiere sollen sich mittlerweile angesteckt haben, sagt Revierinhaber Falk Henninghaus. Mensch und Tier geht es aber wieder gut. „Es besteht eine hohe Ansteckungsgefahr für unsere Hunde, zudem hat auch noch die Brut und Setzzeit angefangen“, schreibt der Facebook-Nutzer, ein Bruder des Revierinhabers. Betroffen sei das Jagdrevier Zons 3, das sich bis kurz vor Horrem erstreckt. Insgesamt fünf tote Füchse entdeckten die Jäger in den vergangenen Woche, unter anderem am Ernteweg, rund um die Zonser Spargelfelder und am Heideweg. Bei allen Tieren bestehe der Verdacht auf Fuchsräude. Fast 200 Mal wurde der Beitrag bis zum Mittwochnachmittag geteilt.

Krankheit kann sich auf
Hunde und Katzen übertragen

Henninghaus ist besorgt, auch weil sich die Krankheit auf Hunde und Katzen übertragen kann. „Wir beobachten nun schon seit einigen Wochen, dass ungewöhnlich viele Füchse in unserem Revier an Fuchsräude erkranken“, sagt er. Mittlerweile hat er Warnschilder aufgestellt. Wer ein totes Tier finde, solle sich bei ihm oder je nach Revier beim zuständigen Jäger melden. Wichtig sei, Hunde beim Spaziergang anzuleinen und nicht in die Nähe von Füchsen oder anderen Tieren zu lassen. Auch Luchse oder Marder können mit dem Erreger infiziert sein. Eine kurze Berührung reicht, damit der Erreger – eine Krätzemilbe – den Hund befällt. Bereits abgeschabte Hautpartikel können die Krankheit übertragen. Danach kann es einige Tage oder sogar Wochen dauern, bis erste Anzeichen auftreten. Die Haut beginnt zu jucken, viele Hunde beißen sich ins Fell, es entstehen eitrige Wunden. Tierärzte können die Krankheit zwar gut behandeln und für Hunde ist sie nicht lebensgefährlich, der Heilungsporzess ist allerdings oft mühsam. Beim Menschen verheilt die Krankheit meist von alleine. Für Wildtiere gibt es in der Regel aber keine Hilfe, auch wenn einige mit der Krankheit noch lange weiterleben können. Meist erliegen die Füchse aber den Bisswunden, die sie sich selbst zufügen.

Beim zuständigen Kreisveterinäramt in Neuss hat man indes keine Kenntniss über die toten Füchse aus Dormagen. „Uns liegen keine Fälle vor“, sagt eine Sprecherin. Revierleiter Henninghaus will aber ein infiziertes Tier dort abgeben haben. „Das mag sein, ich kann nur sagen, dass die von mir zuletzt untersuchten Tiere aus dem Kreis keine Fuchsräude hatten“, sagt Amtsleiter Frank Schäfer. Zudem sei die Krankheit nicht anzeigepflichtig, weil sie gut behandelbar sei.

Es ist nicht das erste Mal, dass Jäger und Hundebesitzer im Internet vor infizierten Füchsen in Dormagen warnen. Bereits Ende März tauchte ein Beitrag in einer anderen Gruppe auf. Dort hieß es damals, drei Füchse seien in Zons ums Leben gekommen.

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