Verwirrspiel um neue EGM

Investoren erklären, sie stünden zu ihrem Angebot.

Mönchengladbach. Klaus Peters, einer der möglichen Mit-Investoren, hat m Mittwochabend gegenüber der WZ das Angebot bekräftigt, wonach eine Gruppe um den kanadischen Geldgeber Robert Lawrie nach wie vor bereit sei, den insolventen Autozulieferer EGM Automotive an der Schwalmstraße in verkleinerter Form fortzuführen und damit zu retten.

Lawrie sei über die aktuelle Situation bei EGM „irritiert und erschüttert“, sagte Peters. Der 48-jährige Techniker, bei der EGM für Produktion und Logistik zuständig, warf dem siebenköpfigen Betriebsrat vor, mitschuldig an dem Aus bei EGM zu sein.

IG-Metall-Sekretär Frank Taufenbach wies das zurück und sprach in dem Zusammenhang von „Blödsinn“. Bei allen Gesprächen sei es darum gegangen, die betroffenen 172 Kollegen nicht ungeschützt zu lassen. Verletzungen des Betriebsverfassungsgesetzes werde man nicht akzeptieren.

Wenn es die Investoren tatsächlich ernst meinen, sollten sie sich schleunigst an den Insolvenzverwalter Bernd Depping (Essen) wenden. Der sei für Lösungen auch zum Erhalt von Jobs „sehr, sehr dankbar“.

Laut Peters stehe das Angebot, wonach die Neuen etwa 57 Mitarbeiter einstellen wollen, ausgewählt nach einer Funktionsliste. Konkret: Ausreichend Elektriker, Gießer usw., die den störungsfreien Betrieb garantierten. Auch die elf Azubis wolle man übernommen.

Mit einer halben Million Euro wolle man sich an einer Transfergesellschaft beteiligen, in der die übrigen etwa 100 Beschäftigten unterkommen sollen.

Der von Peters zitierte Businessplan für die neue GmbH sieht Investitionen über 4,8 Millionen Euro vor. Im ersten Jahr nach der Gründung habe man mit einer Million Euro Verlust gerechnet. „Unser Ziel war und ist aber, EGM auf gesunde Füße zu stellen“, sagt Peters. Mittelfristig ist vorgesehen, die Zahl der Beschäftigten zu erhöhen.

Aktuell wird die ehemalige Monforts-Firma abgewickelt. Die 172 Beschäftigten erhielten die Kündigung, die meisten sind ab sofort freigestellt. Etwa 40 Mitarbeiter, die Anwalt Depping mit dem Betriebsrat verpflichtete, erledigen einen Großauftrag: Gut 100 000 Nockenwellen für Fiat werden in den nächsten vier Wochen hergestellt.

Gestern sollte das Insolvenzverfahren über die Firma eröffnet werden. Sie war im Juni in die Pleite geschlittert, die zweite in fünf Jahren.

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