Bilder aus dem alten Vorst

Eine zweite Erinnerungswand spiegelt das Leben von einst und jetzt wider. Regina Bormann hatte den Vorschlag gemacht.

Vorst. Nachdem im Sommer vergangenen Jahres die erste Erinnerungswand im Vorster Seniorenhaus Kandergarten in der Wohngruppe B eingezogen ist, kann sich die Wohngruppe E nun ebenfalls über eine solche Wand freuen. Allerdings ist das Thema hier nicht der Bauernhof, sondern Vorst früher und heute.

Insgesamt fünf Leinwände spiegeln das Leben von einst und jetzt wider. „Für uns sind diese Wände im Leben mit den Demenzkranken eine große Hilfe. Ob plötzlich auftretende Gefühle wie Angst oder Wut, wenn wir gemeinsam die Bilder betrachten, kommen Erinnerungen auf. Unsere Bewohner erzählen von früher und Missgefühle verschwinden“, berichtet Kandergarten-Leiterin Marion Scherer.

Daher freute sie sich besonders, als die Vorster Apothekerin und Hobbyfotografin Regina Bormann bei einem Gespräch den Vorschlag einbrachte, eine solche Wand zu gestalten. Wie wertvoll alte Bilder für demenzkranke Menschen sein können weiß Bormann aus eigener Erfahrung, da ihre Mutter demenzkrank ist.

„Ich habe überlegt, wie ich an alte Bilder kommen könnte und mir fiel sofort der Heimatverein ein“, erinnert sie sich. Sie stellte sofort den Kontakt her. Der Vorster Heimatverein suchte entsprechendes Bildmaterial aus und überließ es der Hobbyfotografin, die sich daraufhin Gedanken zur Zusammenstellung der Bilder machte und auch Ideen für neue ergänzende Bilder entwickelte.

Herausgekommen ist nun ein gelungenes Potpourri aus alt und neu. Da gibt es ein altes Karussell auf dem heutigen Volksbankparkplatz mit dem Hinweis der Fahrtkosten von fünf Pfennig, kombiniert mit Fotos von Schützenfesten.

Das alte Hotel zur Post am Markt erscheint in seiner einstigen Pracht und das Ehepaar Elisabeth und Johannes Küppers samt Neffe Alfred steht hinter dem Zapfhahn der Gaststätte Küppers. Der Spar-Laden Fruhen lässt so manche Erinnerung wach werden. Aber auch ein großes aktuelles Bild von St. Godehard fehlt ebenso wenig wie Marktszenen der heutigen Zeit.

„Es ist wunderschön geworden“, lobt auch Hildegard Heidenfels vom Heimatverein. Und dass sich mit der insgesamt rund fünf Quadratmeter großen Erinnerungswand auseinandergesetzt wird, zeigen die ersten Bemerkungen der Senioren. „Da bin ich früher immer einkaufen gegangen, das kenne ich noch genau“, bemerkt so eine Seniorin beim Anblick des Spar-Ladens.

Während Bormann für den Entwurf der Wand sowie die neuen Fotos verantwortlich war, übernahm der Kandergarten die Druckkosten in Höhe von 500 Euro.

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