Anrath/Brüggen: Eine Heiligenskulptur zum 1000-Jährigen

Uwe Meints arbeitet in Brüggen an einem Kunstwerk für die Anrather Pfarre.

Anrath/Brüggen. 7,5 Tonnen wogen die drei Blöcke aus grauem Kalkstein, als sie im Atelier von Uwe Meints in Brüggen angeliefert wurden. Inzwischen ist es schon ein bisschen weniger, denn der Bildhauer hat seine Arbeit begonnen.

Vor einem Jahr hatten ihn Mitglieder des Bürgervereins Anrath angesprochen, ob er sich mal zu einer Statue des Heiligen Heribert Gedanken machen könnte. Die soll nämlich zum 1000-jährigen Bestehen der Anrather Pfarre St. Johannes im kommenden Jahr im Mai aufgestellt werden. Heribert war vor 1000 Jahren Erzbischof in Köln, er gründete die Anrather Pfarre. Bis dahin mussten die Anrather immer nach Kempen zur Kirche.

Meints lieferte dem Bürgerverein drei Entwürfe, sie wurden sich einig. Nun entsteht ein Triptychon - eine dreigeteilte Skulptur. Der Künstler hat sich zunächst ein Bild von der historischen Person Heribert gemacht - "zumindest ein ungefähres" - und möchte nun durch die Dreiteilung die drei Facetten des Mannes zum Ausdruck bringen. Da ist zunächst die weltliche Ausrichtung, "die Beziehung zu Staat und Gesellschaft und der Mensch als soziales Wesen", sagt Meints. Die zweite Seite ist die Beziehung zu Gott und Religion - eben der Kirchenmann. Und dann folgt der Mensch Heribert im alltäglichen Leben.

Heribert ist für Meints übrigens der erste "eigene" Heilige. Kirchenfenster und -figuren hat er zwar schon viele saniert, aber noch keine geschaffen. Was er vom Heiligen Heribert bislang gelernt hat? "Dafür ist es noch zu früh, die Charakterbildung am Werk steht noch bevor." Bislang sei alles das Abtragen von Stein.

Das geschieht übrigens mit Pressluftunterstützung. "Das schafft wesentlich mehr Schläge pro Minute." Die Arbeit, für die er jetzt ein halbes Jahr angesetzt hat, würde sonst locker mehr als zwei Jahre dauern.

Zurzeit denkt Meints intensiv darüber nach, wie Gesicht und Hände von Heribert wohl aussehen sollen, wie alt er in der entstehenden Skulptur sein wird. Fest steht bereits, dass er ein lebendes Vorbild haben wird. "Jemanden aus meinem Bekanntenkreis, der auch bereit ist, mir dafür Modell zu sitzen. Aber ich weiß noch nicht, wer es sein wird, wer dazu passt", sagt Meints.

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