"Geben Sie uns doch eine Chance": Vinkrather streiten über Bauwagen

Jugendliche werben für einen festen Treffpunkt. Die Anwohner sind dagegen.

Vinkrath. Die Situation scheint verfahren: Jugendliche wollen in Vinkrath einen Bauwagen aufstellen, um einen festen Treffpunkt zu haben — doch die Anwohner versuchen dies zu verhindern. Dies wurde am späten Montagnachmittag deutlich, als der Nachwuchs zum Gespräch auf dem Spielplatz, In der Floeth, eingeladen hatte.

Die zwei Dutzend 16- bis 20-Jährigen, die selbst gebackenen Kuchen für das Treffen mitgebracht hatten, versuchten die Anlieger mit Argumenten zu überzeugen. Schließlich laufe das Bauwagen-Projekt in Oedt mit Erfolg.

Doch die Anwohner von In der Floeth und Am Graben sind strikt dagegen. Das Projekt verursache Dreck, Lärm, Müll und locke viele Jugendliche an. „Die Jugendlichen sollen den Bahnhof in Grefrath nutzen“, sagte Heinz Biederbick, der auf „Vertreibung“ setzte.

Doch genau das wollen die Vinkrather nicht, wie sie mehrfach betonten. Sie wollen in Vinkrath bleiben und möchten nicht woanders hin: „Wir verstehen uns nicht mit den Grefrathern.“

Es wurde viel geredet, doch einen Dialog zwischen den beiden Parteien gab es kaum. Immer wieder fielen Anwohner den Jugendlichen und Streetworker Leon Küsters ins Wort. Und seine Aussage, dass „alle Bürger den öffentlichen Raum nutzen können“, verhallte.

Mehrmals fragten die Anwohner, wo der Bauwagen aufgestellt werden soll. In Frage kommen wohl zwei Standorte: am Basketball- oder am Bolzplatz.

Laut Bürgermeister Manfred Lommetz, steht auch der Gemeinderat hinter dem Bauwagen-Projekt. Und die Gemeinde wolle mit den jungen Vinkrathern einen Nutzungsvertrag für den Bauwagen abschließen. Das ist auch ganz im Sinne von Streetworker Leon Küsters: „Die Jugendlichen schreien nach Verantwortung.“ Abschließend appellierten die Jugendlichen an die Anwohner: „Geben Sie uns doch eine Chance!“ mb

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