Grefrath : Dem Vinkrather Dorfladen droht das Aus
An der Dorfstraße 13 wird ein neuer Pächter gesucht. Außerdem wirft der Niers-Flüsterer einen Blick zurück auf prominenten Besuch aus Düsseldorf.
Grefrath. Eine schlechte Nachricht aus Vinkrath: Der Dorfladen gegenüber der St. Josef-Kirche wird voraussichtlich zum 1. Dezember schließen. Das kündigt ein Zettel im Fenster des Ladens an. Nicht nur für Gregor Wagner, Eigentümer des Ladenlokals an der Dorfstraße 13, wäre eine endgültige Schließung eine „Katastrophe“. „Viele Menschen, die den Aushang gesehen haben, sind schockiert. Es ist wichtig, dass dieser Laden bleibt. Viele ältere Leute in Vinkrath haben keine andere Möglichkeit, ihre Einkäufe zu erledigen“, sagt Wagner. Angeboten werden im Dorfladen derzeit neben täglich frischen Brötchen unter anderem auch Nudeln und Kaffee sowie Zeitungen und Tabakwaren. Doch nicht nur alt eingesessene Vinkrather könnte die Schließung des Ladens treffen. „Es kommen oft Kunden vom Heilpädagogischen Zentrum, die sich über etwas Selbstständigkeit freuen. Auch Kinder können beim Kauf einer gemischten Süßtüte lernen, mit Geld umzugehen“, so Gregor Wagner. Aus diesem Grund fragen sich nun viele, warum der Laden geschlossen werden soll. „Ich leite gleichzeitig auch die Pizzeria in Mülhausen an der Kirche und schaffe es auf Dauer nicht, beide Läden gleichzeitig zu führen“, erklärt der derzeitige Pächter Hasan Irgat. „Der Dorfladen läuft gut, aber morgens muss ich um 4 Uhr aufstehen, weil die Backwaren früh angeliefert werden. Die Pizzeria hat dann bis 22 Uhr geöffnet und ich bekomme nur wenig Schlaf. Hinzu kommt, dass ich in Vinkrath keine Mitarbeiter habe.“ Erst im vergangenen Jahr hatte er den Dorfladen von den Geschwistern Suat und Funda Alpaya übernommen.
Damit es in Vinkrath weiterhin eine Einkaufsmöglichkeit gibt, sucht Gregor Wagner jetzt dringend einen Nachmieter. „Der Laden wird Anfang Dezember schließen, wenn sich niemand findet. Bei Interesse kann der Dorfladen nach Absprache aber auch schon früher übernommen werden“, sagt Wagner. Wichtig sei ihm aber, dass das Geschäft ein Dorfladen bleibe. „Eine Pizzeria oder etwas Ähnliches passt dort nicht hin. Was wir in Vinkrath brauchen, ist wirklich ein Dorfladen, in dem man frische Brötchen und das Nötigste einkaufen kann“, so der Eigentümer. Wer Interesse daran hat, das Ladenlokal an der Dorfstraße 13 zu übernehmen, kann sich ab sofort bei Gregor Wagner unter Tel. 02158/8189 melden.
Keine Sorgen über ihre Verpflegung mussten sich die Vinkrather am vergangenen Sonntag machen. Das Trommlerkorps Einigkeit Vinkrath hatte zu einem Benefizkonzert geladen, das die Musiker Pastor Johannes Quadflieg zu seinem silbernen Priesterjubiläum geschenkt hatten. Quadflieg hatte aus Anlass seines Jubiläums um Spenden unter anderem für die Kirchen der Pfarrgemeinde gebeten. Weil die Vinkrather Trommler gerne etwas für ihre Kirche tun wollten, schenkten sie ein Konzert, bei dem für den Kirchbauverein St. Josef gesammelt wurde. Und wie das in Vinkrath so ist: Wenn einer mal anfängt, machen alle mit. Und so gesellten sich noch der Kirchbauverein, der Schuffelclub, die Katholische Frauengemeinschaft und die Feuerwehr dazu, packten mit an und machten fast ein kleines Pfarrfest aus der Veranstaltung. Getränke, Brötchen und Würstchen wurden angeboten, Zelte, Tische, Bänke und eine Hüpfburg aufgebaut. Der Schuffelclub hatte Bäumchen geschmückt und eine 25 aus gelben und weißen Papierröschen an den Altar gehängt. Pfarrer Johannes Quadflieg zeigte sich begeistert von der Tatkraft der Vinkrather. Das Trommlerkorps hatte ein tolles Programm zusammengestellt und präsentierte neben viele Märschen auch eine Polka und das als Dudelsackmelodie bekannte Stück „Highland Cathedral“. Beim Schlager „Die Rose vom Wörthersee“ sangen die Zuhörer gerne mit. Am Ende hat sich das Konzert auch für den Kirchbauverein finanziell gelohnt. Frank Kölkes vom Trommlerkorps konnte Sebastian Trienekens und Johannes Quadflieg einen Scheck über 1100 Euro überreichen. Das Geld wird auch gleich gebraucht. Denn in der nächsten Woche beginnen Sanierungsarbeiten an der Josefs-Kirche.