Buttermarkt in Kinderhand

Am Samstag haben die Mädchen und Jungen sich selbst gefeiert. Aber es wurde auch auf das Elend in armen Ländern hingewiesen.

Kempen. "Ich war auf der Hüpfburg. Und beim Spielecircus habe ich auch schon mitgemacht.” Aylin (6) strahlt übers ganze Gesicht, das ein kunterbunter Schmetterling schmückt. Den hat sie sich gleich zu Beginn ihres Besuches auf dem Weltkindertag am Schminkstand malen lassen. Am Samstag war der Buttermarkt fest in Kinderhand.

Und dann geht’s für Aylin mit ihrem Fahrrad ab auf den Parcours. Den hat die Polizei aufgebaut, damit die Kinder ihre Geschicklichkeit testen können. Wer den Ritt mit dem Drahtesel erfolgreich absolviert, kann bei einer Tombola mitmachen. Bei der kann man alles rund ums Fahrrad gewinnen - Helme, Tachos oder Schlösser.

"Die Kinder gehen sehr unbedarft an die Aufgabe ran”, beobachtet Martin Gennert. Der Polizist arbeitet im Kommisariat Dülken und ist spezialisiert auf Unfall-Vorbeuge. Viele Kinder nehmen den Parcours in Angriff. "Bis zum frühen Mittag sind bestimmt schon 50 Mädchen und Jungen hier durch”, freut sich Gennert. Schwierig ist das Kopfsteinpflaster.

Wer nicht so auf Rad-Action steht, kommt beim Kölner Spielecircus auf seine Kosten. Ob Limbo tanzen, wie ein cooler Rapper mit Sonnenbrille und Kappe über die Bühne springen oder seine Geschicklichkeit beim Tellerdrehen beweisen - die kleinen Gäste sind mit Eifer bei der Sache.

"Ich hab’ beim Tellerdrehen und beim Rap mitgemacht, das hat total Spaß gemacht”, jubelt Kevin. Der Neunjährige ist schon vorher auf der Bühne unterwegs, und zwar bei der Aufführung des Märchens "Der böse Zauberer Bao” der Regenbogenschule. Dort spielt Kevin den Elefanten.

Das Bühnenprogramm kann sich sehen lassen. Los geht es um 11 Uhr mit einem Eröffnungstrommeln der Kinder der Regenbogenschule. Damit ist auch jedem Besucher klar, wie das Motto des Weltkindertages dieses Jahr lautet: Trommeln gegen Armut und für die Rechte der Kinder.

Jugenddezernent Volker Rübo bedankt sich bei den Kleinen für die nette Einleitung. "Wer trommelt, will auf sich aufmerksam machen, und das habt ihr toll gemacht." Später spielt noch die Streicherklasse der Fröbelschule, und es gibt eine Tanzdarbietung der Showtanzgruppe Shadows.

Einen besonderen Stand hat die Organisation ArboldelaEsperanza aufgebaut. "Das ist ein Straßenkinderspiel mit 17 Stationen”, erklärt Angela Aretz. Die Kinder können sich so ein bisschen in das Leben der Armen auf den Straßen von Ecuador hineinfühlen. Denn an jeder Station müssen sie Aufgaben bewältigen, die für die Kinder in Südamerika zum normalen täglichen Leben gehören. Dazu gehört zum Beispiel Wasser schleppen.

Der Buttermarkt ist an diesem Samstag nicht wieder zu erkennen. Er hat sich in ein Spieleparadies für Kinder verwandelt. Und da Spielen hungrig macht, ist für das leibliche Wohl gesorgt. Ob Kuchen, Waffeln, Bratwurst oder Obstsalat - die Auswahl ist groß und wird gut angenommen.

Fazit: Viele Menschen sind auf dem Buttermarkt unterwegs. Brigitte Hundt vom ausrichtenden Kinderschutzbund ist am Ende zufrieden "Bei diesem schönen Wetter konnte der Tag ja auch nur ein Erfolg werden."

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